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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 93

1893 - Berlin : Nicolai
93 als Söhne eines Vaterlandes zu fühlen. Jedes Gebiet behauptete seine eigenen Rechte und Freiheiten und betrachtete das andere als Ausland. — Beim Abschluß des westfälischen Friedens setzte Friedrich Wilhelm auch für die Reformierten Glaubensfreiheit dnrdjrf— Die Souveränität in Preußen. /3m Jahre 1655 fiel der Schwedenkönig Carlx. in Polen ein, um dort Eroberungen zu machen. Friedrich Wilhelm eilte nach Preußen, um dieses sein Land zu schützen. Allein die Schweden waren ihm an Macht so überlegen, daß er sich genötigt sah, einen Bund mit ihnen gegen Polen einzugehen. Bei Warschau kam es zu einer dreitägigen blutigen Schlacht. Die Bran- 1656. denbnrger, geführt von dem Kurfürsten und dem tapfern Märker Sparr, stürmten mutig gegen die Polen an und vertrieben sie aus ihren Verschanzungen. Ihrer Tapferkeit dankte der Schwedenkönig den Sieg. Um den Bundesgenossen, dessen Wert er erst jetzt recht erkannt hatte, noch enger an sich zu fesseln, schloß er mit ihm ein neues Bündnis (zu Labiau), in welchem er ihn als selbständigen (souveränen) Herzog in Preußen anerkanntes Als der König darauf Polen verließ, um einem Einfall der Dänen in seine Lande zu begegnen, stand Friedrich Wilhelm den Polen allein gegenüber. Er wünschte mit diesen Frieden zu schließen, um nicht zum Nachteile seiner Lande die Sache Schwedens allein verteidigen zu müssen. Die Polen gestanden ihm auch in dem Vertrage zu Wehlau dasselbe zu, was er von den Schweden erlangt hatte. So durste er, frei von der polnischen Lehnshoheit, Preußen als souveräner Herzog regieren. Im Frieden zu Oliva (bei Danzig) wurde ihm endlich auch von den i660. andern Mächten dieses Recht anerkannt. Die Gründung des Staates. So umfangreich die kurfürstlichen Lande auch waren, sie bildeten doch keinen Staat. Dazu gehört, daß alle Unterthanen sich als Kinder eines Landes fühlen, daß sie durch dieselben Gesetze verbunden sind, daß ein Wille sie beherrscht, dem sie sich zum Wohle des Ganzen unterordnen müssen. Zur Zeit Friedrich Wilhelms hatte aber jede Landschaft ihre eigenen Gesetze und Rechte. Nur darauf bedacht, den eignen Vorteil zu suchen, kümmerten sie sich um das Wohl der andern nicht. Das Ganze war nicht durch eine Regierung zusammengehalten. Wollte der Kurfürst eine allen heilsame Maßregel durchsetzen, so drohete diese an dem Widerstande der einzelnen Landesstände zu scheitern. Friedrich Wilhelm, entschlossen,
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