Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 96

1893 - Berlin : Nicolai
96 General Wrangel mit seinem Heere über Fehrbellin nach Wittstock. Unbeschreiblich war die Freude der Märker über diesen Sieg; hatten sie doch die Dränger von ihrem Boden verjagt! hatten sie doch in offener Feldschlacht mit den mächtigen, in so vielen Schlachten bewährten Schweden siegreich gekämpft! Durch alle Lande verbreitete sich der Ruhm ihres Kurfürsten. Rastlos verfolgte Friedrich Wilhelm seinen Sieg, um den Schweden Pommern zu entreißen. Er eroberte eine Stadt nach der andern, trotz hartnäckigen Widerstandes auch Stettin. Als die Schweden darauf in Preußen einfielen, setzten seine Truppen mitten im Winter über das frische und Mische Haff, verjagten den Feind und verfolgten ihn bis nach Riga hin. Aber was er gewollt hatte, erreichte er doch nicht, denn seine Bundesgenossen hatten schon mit Frankreich Frieden geschlossen; hartnäckig bestand Ludwig darauf, daß er alle Eroberungen an Schweden wieder herausgebe. Mit schwerem Herzen mußte sich der Kurfürst in das fügen, was er nicht abwenden konnte; denn gegen Schweden und Frankreich zu kämpfen, dazu reichten die Kräfte seines Landes nicht hin. Als 1675 der letzte Herzog von Liegnitz gestorben war, verlangte der Kurfürst nach dem Erbvertrage vom Jahre 1537 die Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Wohlau. Allein der Kaiser behauptete, der Vertrag sei ungültig, nahm selbst von jenen Landen Besitz und verstand sich nur dazu, den Kurfürsten durch die Abtretung des Schwie-bufer Kreises zu entschädigen. Im Geheimen aber schloß er einen Vertrag mit dem Kurprinzen Friedrich, worin dieser sich verpflichtete, bei seinem Regierungsantritte den Kreis gegen eine Geldentschädigung wieder herauszugeben. — Fernere Aegierung. Wie der Kurfürst seine Landmacht bedeutend vergrößert hatte, so richtete sich seine Sorge auch auf die Herstellung einer Seemacht. Er nahm zu diesem Zwecke den Holländer Raule in seine Dienste, welcher ihm Schiffe verschaffte, ausrüstete und die Seeleute einübte. Pillau wurde zum Kriegshafen bestimmt. In dem schwedischen Kriege thaten seine Schiffe ihm gute Dienste; als die Spanier sich weigerten, ihm die versprochene Kriegshülssgelder (Sub-sidieu) zu zahlen, ließ er ihnen mehrere Schiffe auf offener See wegnehmen. Um dem Handel seiner Unterthanen neue Absatzgebiete zu eröffnen, beschloß er, überseeische Niederlassungen (Kolonien) zu gründen. Zu diesem Zwecke erwarb er an der Küste Westafrikas (Guinea) einige
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer