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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 97

1893 - Berlin : Nicolai
97 Gebiete und legte dort unter anderen die Veste Groß-Friedrichsbnrg an. Allein diese Versuche wurden von seinem zweiten Nachfolger wieder aufgegeben. — Um die Wohlfahrt seines Landes zu fördern, rief der Kurfürst viele Ausländer in sein Land, so betriebsame Holländer und Rheinländer. Als der König Ludwig Xiv. in übergroßem Eifer für die katholische Kirche den Protestanten seines Landes ihren Glauben rauben wollte, zogen es Hunderttausende vor, ihr Vaterland zu verlassen. Da nahm der Kurfürst eine große Zahl in seine Lande auf, namentlich in Berlin (französische Kolonie), gab ihnen Stätten, auf denen sie sich anbauen konnten, und unterstützte sie freigebig. Die Einwanderer waren im Handwerk, im Garten-uud Feldbau den Märkern überlegen, so daß diese von ihnen lernen konnten. Als Grundlage der Wohlfahrt eines Volkes betrachtete Friedrich Wilhelm den Ackerbau. Er hielt darauf, daß die verödeten Fluren wieder angebaut würden, daß die Bürger und Bauern Baumgärten anlegten. So durften die Pfarrer keinen jungen Landmann trauen, welcher nicht eine Anzahl Bäume gepflanzt hatte. Er selbst beschäftigte sich in seinen Mußestunden in seinem Obst- und Küchengarten (Lustgarten), wo damals auch die ersten Kartoffeln angebaut wurden. Gleiche Sorgfalt verwendete er auf die Verbesserung der Land- und Wasserstraßen, um den Verkehr zu befördern. Durch den Müllroser (Friedrich-Wilhelms-) Kanal verband er die Spree mit der Oder. Er richtete die ersten Posten in Brandenburg ein. Der Gewerbfleiß nahm unter seiner Regierung einen neuen Aufschwung; der Kurfürst legte Fabriken an, in denen die Eingewanderten tüchtige Lehrmeister wurden. Mit der Größe und dem Ansehen des Staates wurde auch die Hauptstadt gehoben. Berlin wuchs von 6000 bis auf 30 000 Einwohner; es erhoben sich hier bedeutende Neubauten, besonders im Friedrichswerder, in der Dorotheen- und in der Friedrichsstadt. Die Kurfürstin Dorothea legte die Lindenallee an und pflanzte zu derselben selbst den ersten Baum. Die Sorge des Kurfürsten richtete sich nicht minder auf die geistige Bildung des Volkes; er hob das Schulwesen, rief tüchtige Gelehrte in das Land und legte in Berlin die erste Bibliothek an. Als die Streitigkeiten zwischen Lutheranern und Reformierten fortdauerten, verlangte der Kurfürst, um den religiösen Frieden herzustellen, von der Geistlichkeit die schriftliche Verpflichtung, auf der Schillmann, Leitfaden. 7
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