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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 100

1893 - Berlin : Nicolai
nehmen, um sie zu unterrichten und zu erziehen. Er errichtete beshalb eine Armeuschule. Aber um auch ihrer leiblichen Not abzuhelfen, wünschte er sie auch zugleich in Wohnung und Kost zu nehmen. Er beschloß daher ein Waisenhaus zu grüubeu. Da aber das wenige, was er zu geben hatte, dazu nicht hinreichte, toanbte er sich an die Wohlhabenben. Sein Vertrauen auf Gott und die Mildthätigkeit der Menschen betrog ihn nicht. Bald entstanb ein Waisenhaus, in welchem seitdem viele Tausende armer Kinder ernährt und erzogen worden sind. Zugleich errichtete er neben demselben mehrere große Schulen, welche noch heute segensreich fortwirken. Dankelmann, so große Verdienste er sich auch erworben hatte, behielt die Gunst des Kurfürsten nicht. Dieser lieh sein Ohr den Verleumdungen neidischer Menschen, welche den edlen Mann beschuldigten, er sei ein Betrüger, der sich auf Kosten des Staates bereichere. Er wurde abgesetzt und auf die Festung Spandau gebracht. Erst nach einer Reihe von Jahren erhielt er feine Freiheit, nicht aber sein Amt wieder. Dieses würde dem elenben Kolb von Wartenberg verliehen, welcher sich durch Schmeicheleien lange in der Gunst seines Herrn erhielt, obgleich er sich auf unredliche Weise bereicherte. — Einen Gedanken verfolgte der Kurfürst mit unablässigem Eifer. Sein Land hatte eine Ausdehnung gewonnen, daß es manches Königreich an Größe übertraf; es stand außerdem in einem hohen kriegerischen Ansehen. Er hatte erlebt, wie der Prinz von Oranien den englischen, der Kurfürst von Sachsen den polnischen Thron gewann; der Kurfürst von Hannover hatte Aussicht ans den englischen. War es zu verwundern, daß Friedrich danach strebte, sein souveränes Herzogtum Preußen in ein Königreich zu verwandeln? Er wollte aber diesen Schritt nur mit der Zustimmung des Kaisers thun. Nachdem Friedrich die Zusicherung gegeben, daß er ihn mit 10000 Mann in dem spanischen Erbfolgekriege unterstützen werde, erklärte der Kaiser in dem sogenannten Kronvertrage, daß er nichts dagegen einzuwenden habe, wenn Friedrich fortan den königlichen Namen führe. f 18. Das Königreich Preußen seit dem 18. Sammt* 1701. Nachdem Friedrich den Entschluß, den Namen eines Königs anzunehmen, allen Mächten bekannt gemacht hatte, brach er im Januar des
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