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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 116

1893 - Berlin : Nicolai
1786— 1797. 116 Gesetzbuch, welches für ganz Preußen gelten sollte. — Wie der König selbst ein hochgebildeter Mann war, so schätzte er Bildung bei anderen sehr hoch; daher that er viel für das Schulwesen. Doch war er allzusehr für die Sprache und die Schriften der Franzosen eingenommen und schätzte die Erzeugnisse der deutschen Litteratur sehr gering, obgleich es zu seiner Zeit schon ausgezeichnete deutsche Dichter gab (Klopstock, Lessing, Göthe). In religiösen Dingen war er in dem Grade duldsam, daß sogar die damals allgemein verhaßten Jesuiten in Preußen bleiben durften, nachdem der Papst ihren Orden aufgehoben hatte und sie selbst aus vielen katholischen Ländern vertrieben worden waren. Aber er litt nicht, daß eine Religionspartei die andere anfeindete und so den religiösen Frieden störte. — Die Strenge, mit welcher Friedrich waltete, mächte seine Regierung freilich oft drückend, aber das Volk verehrte ihn als den gewaltigen Kriegsherrn, welcher das kleine Preußen zu einer Weltmacht erhoben hatte, als den großen Ordner des Staates, als den gerechten Herrscher, als den unermüdlichen Arbeiter für das Wohl aller seiner Unterthanen. Es nannte ihn mit Vorliebe den alten Fritz. Mit-uud Nachwelt gaben ihm den Namen: „Friedrich der Große oder der Einzige." Er starb am 17. August 1786 und wurde in der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. — t 21. Friedrich Wilhelm Ii. 1786-97. Da Friedrich feine Kinder hinterlassen hatte, so folgte ihm fein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. Derselbe hatte ein wohlwollendes Herz, aber er besaß nicht die starke Willenskraft feiner Vorgänger und lieh Günstlingen, welche nicht immer das Wohl des Landes förderten, ein allzu offenes Ohr. Manche seiner Regierungsmaßregeln, wie die Abschaffung der Steuerverwaltung durch die Franzosen, erregten allgemeine Freude. Aber bald traten Ereignisse ein, welche doch bewirkten, daß man die starke Hand Friedrichs vermißte. Das deutsche Reich. Die letzten blutigen Kriege, in welchem wieder Deutsche gegen Deutsche gestritten, hatten nicht wenig dazu beigetragen, das lose Band vollends zu zerreißen, welches die deutschen Staaten zu einem Reiche verband. Deutschland zerfiel in eine große Zahl selbständiger Gebiete, auf welche das Oberhaupt des Reiches
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