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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 128

1893 - Berlin : Nicolai
128 und die Ratsherren (Stabträte), welche die Stadt verwalten. Jetzk erst gewann der Bürger die rechte Siebe zu seiner Stadt, da er sich ihrem Dienste widmen und ihr Wohl befördern helfen durste. Auch das Handwerk konnte sich freier regen und entfalten. Hatte bisher nur derjenige das Recht, ein Handwerk zu treiben, der in eine Zunft einer Stadt aufgenommen war, so wurde jetzt dieser Zunftzwang aufgehoben und jedem, der sein Handwerk gelernt hatte, gestattet, Arbeit zu nehmen, wo er sie fand. Die sittliche Hebung des Dolkes. Wurde auf diese Weise das leibliche (materielle) Wohl der Landeskinder gehoben, die Un-Zufriedeuheit und Gleichgültigkeit, welche große Kreise beherrscht hatte, beseitigt, und damit die Liebe zu König und Vaterland befördert, so fand auch eine bedeutende sittliche und geistige Hebung des Volkes statt. Das Unglück, welches die Menschen betroffen hatte, führte sie wieder zu Gott, brachte ihnen zum Bewußtsein, daß das Glück des Lebens nicht im Genuß bestehe, sondern in der Hingabe an das Ganze, in pflichttreuer Arbeit und Genügsamkeit; daß das Laster nicht nur den einzelnen verderbe, sondern auch das Ganze schädige. In diesem Sinne wirkte eine Reihe ausgezeichneter Männer. Es wurde der Tugeudbuud gegründet, der sich bald durch das ganze Land verbreitete. Gelehrte Männer und Dichter erweckten durch ihre Reden und Lieder den Geist der Vaterlandsliebe. So hielt der Philosoph Fichte in Berlin seine berühmten „Reden an die deutsche Nation." Er lehrte, daß die einzelnen Menschen erst besser werden müßten, wenn es um das Ganze besser stehen sollte. Die Liebe Zum Guten, die Hingabe an das Vaterland müßten an die Stelle der Selbst- und Genußsucht treten. Mit solchen Männern eröffnete Friedrich Wilhelm die Universität zu Berlin. Dichter, wie Ernst Moritz Arubt, Theobor Körner n. a., schürten durch feurige Lieber und anbere Schriften den Haß gegen die Fremdherrschaft und riefen Zur Erhebung gegen dieselbe auf. Arndt und der große Minister Stein wurden von Napoleon geächtet; sie flohen nach Rußland, nm den Kaiser Alexander zu kraftvoller Fortsetzung des Kampfes gegen die Franzosen anzufeuern. Unser Schiller erlebte diese Zeit freilich nicht; aber die edle Gesinnung, welche in seinen Werken lebt, teilte sich besonders der gebildeten Jugenb mit; vor allen begeisterte „Wilhelm Tell." Aussprüche aus bemselben („Ans Vaterlanb, ans
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