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1. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 68

1912 - Rostock i. M. : Boldt
68 Seine Sehnsucht stand nach dem heiligen Lande. Sinnend sa er einstmals in einem Gemache an der Sdseite der Burg und schaute auf die fernen Hhen. Da trat seine Frau Anastasia zu ihm herein, legte die Hand auf feine Schulter, schaute ihm tief ins Auge und sagte: Mein Gemahl und Fürst! Schon lange, ich bemerkte es wohl, bewegen deine Seele ernste Gedanken, verhehle mir nichts!" Du hast recht, liebes Weib", entgegnete der Fürst, wenn ich auf die Berge dort drben hirtausblicke, fallen mir immer die torte aus dem Pfalm ein: hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hlfe kommt! Und jedesmal kriege ich dasselbe starke Verlangen nach den Hhen von Zion und Itcorija, wie es jeder fromme Israelit auch hatte. )a, Anastasia, am heiligen Grabe zu Jerusalem mchte ich beten und in Bethlehem und Nazareth knien." Was soll aber", erwiderte die Frstin, aus unferm Lande werden, während du fort bist? Und wie wird's kommen, wenn du nicht heimkehrst?" Um das Land", erklrte Heinrich entschlossen, sorge nicht. Dietrich von (Derlen und Heino von Stralendorf, meine getreuen Rte, werden dir zur Seite stehen. Und um meine Rckkehr grme dich nicht. Der Gott, der meiner Jugend Sonne und Schild war, wird mich auch als Mann nicht verlassen." Mit steigender Begeisterung hatte er gesprochen, und eine Trne glnzte in seinem Auge. Da rief Anastasia: So gehe mit Gott!" Gar schnell verbreitete sich in Wismar das Gercht, da der Fürst nach dem gelobten Lande pilgern wolle. Haft es schon gehrt", sagte der Gewandschneider Fix zu seinem Nach-bar, dem Bcker Mller, was Herr Heinrich vorhat?" Nein? Was denn eigentlich?" fragte der stets neugierige Bcker. ", erwiderte der Schneider, der will alle Sarazenen und Trken krumm und lahm schlagen und das ganze Land Kanaan in eigener Person erobern." Ach was", sagte der Bcker, schwatz' morgen mehr! Also der fromme Herr will eine Pilgerfahrt unternehmen, hat's ja schon immer wollen. Gebe Gott ihm eine baldige glckliche Heimkehr." Na", meinte der Schneider, den Edtsmarschen wre es schon recht, wenn er lange fortbliebe. lveit du, es ist gar nicht angenehm, wenn man so hohe Herren, die einem fortwhrend im Nacken sitzen, zu Nachbarn hat. Die alte Burg knnte meinetwegen zum Teufel fahren!" Halt dein gottloses Maulwerk!" schrie der Bcker, willst du vielleicht heute noch an den Galgen?" Das Gercht, was in der Stadt umlief, besttigte sich. Denn eines Sonntags zog Fürst Heinrich mit seinem gesamten Hofstaat nach der Kirche der Graumnche in der Nhe der Bademutterstrae. Der Franzisanerabt predigte der die Worte: Der Herr behte deinen Ausgang und (Eingang von nun an bis in (Ewigkeit", sprach der die Gefahren der Reise,
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