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1. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 89

1912 - Rostock i. M. : Boldt
89 dringlich zur Fahrt nach Schwerin." Du nach Schwerin?" begehrte die Buerin auf, wer soll das alles bezahlen? hatten wir noch nicht genug Abla vom Bischof? Nun koinint auch noch der Papst. Aus deiner Reise wird nichts." Hinrich redete noch davon, da es ja jetzt Winter und die Arbeit darum nicht so eilig sei, sagte auch noch, da er in Schwerin fr die ganze Familie beten und Annas Seelenheil besonders bedenken wolle. Die Frau aber polterte: Ach was, vorlufig sterbe ich noch nicht, und mit dem Fegefeuer hat's noch gute Weile!" (Es wurde Weihnachten. Die ganze Familie nahm an der Chrisimette teil. Wie rhrend war es fr alle, als man in einer Krippe das <hriftfindlein in Form einer Puppe und wirkliche Schafe und echte Hirten in der Kirche sah, wie rhrend, als man hrte, wie die Gemeinde sang, die Schafe blkten und die Hirten tuteten. Konnte es in Bethlehem einst schner gewesen sein? Der Bauer war ganz weg; und fast htte er einen Gulden in den Opferstock geworfen, wenn nicht Frau Anna das noch rechtzeitig verhindert und den Gulden durch einen Schilling ersetzt htte. Diese Sparsamkeit war auch hchst notwendig; denn nach wenigen Wochen erschien der priester in Klockenhagen, um allerlei Gutes fr Messen und Weihen einzusammeln. Besonders nahm er sich den Hinrich vor und ermahnte ihn noch einmal zu einer Wallfahrt nach Schwerin oder doch wenigstens nach Gnoien oder Kammin. Dann sagte er, da er im vorigen 3ahre besondere Messen frs Gedeihen des Flachses und (Er-zielung einer guten Kornernte in Klockenhagen gelesen und gestern noch eine Messe gegen zu groe Klte und bse Krankheiten gehalten habe; und er bte doch, der Kirche zu geben, was der Kirche zukomme. Weiter wolle er noch darauf hinweisen, doch zu Lichtme die Wachskerzen zu bringen, damit er sie weihen knne. Als die Buerin dies alles vernommen hatte, begann sie klagend: Woher sollen wir armen Bauern alles Geld und alle Abgaben schaffen? Als unser Kirchturm im letzten 3ahre eine neue Glocke von dem Gadebuscher Meister Heinrich von Kampen bekam und die Altarseite der Kirche ein paar bunte Glasfenster von Btzower Glasern, muten wir zahlen. Als der neue Altar fr die heilige Jungfrau geweiht wurde, hat man uns wiederum Geld abgefordert. Dazu lt uns das Kloster Ribnitz nichts vom Zehnten nach und besteht strenge darauf, da nur reinstes Korn geliefert werde. Woher nehmen und nicht stehlen?" Aber schnell erwiderte der Priester: )a, das ist nun mal so: Geldt moth by der Saken syn. (Es geht uns Priestern auch nicht anders. Als der hochwrdige Bischof von Schwerin vor einigen fahren vom Heiligen Dater besttigt wurde, mute er 500 Gulden zahlen; und mancher von uns
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