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1. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 116

1912 - Rostock i. M. : Boldt
116 Hebung einer Klage bis zum Urteilsspruch drfen nicht Monate, geschweige denn Jahre vergehen. )n krzester Frist soll ein Klger sein Recht und ein beltter seinen Richter gefunden haben!" Linen Augenblick hielt der Herzog inne und blickte auf die schreibenden Herren, dann fuhr er fort: Ls ist mir schon fter aufgefallen, da viel Bettelvolk in der Nhe meines Schlosses herumlungert. 3st das hier frher immer so gewesen?" 3a", antwortete ein alter Herr im weien Haar, schlimm war es schon immer mit den Bettlern, doch seit Beginn des Krieges ist's stndig rger geworden. Am allerrgsten sieht's auf den Tandstraen, die durch dichte Wlder führen, aus. Vor Tagen sind zwei Gstrower Kaufleute auf dem Wege nach Rostock berfallen worden, und vorgestern hat auf der Strae nach Btzow schon wieder ein berfall stattgefunden. Die Klagen der Banden und Raubgesindel sind allgemein, kommt alles vom Krieg, gndiger Herr." Hol' der Henker diese Banditen!" rief Wallenstein erzrnt, denen soll die Suppe versalzen werden. (Es ist sofort mein strenger Befehl an die Obersten meiner Regimenter zu senden, da sie kleine Soldatenabteilungen mein Land durchstreifen und lvege-lagerer und Strolche aufs schrfste verfolgen lassen. Wird ein Vagabund auf frischer Tat beim Raube ertappt, so ist die Bestie an den nchsten Baum zu hngen. Aber nun die Armen! Gibt's denn keine Armenhuser?" In den greren Orten wohl", entgegnete der Weikopf, aber was ist das bei so vielen Armen? Die knnen ohne die Bettelei nicht existieren, wenn sie nicht verhungern wollen." Aber", fuhr Wallenstein dazwischen, die verfluchte Bettelei will ich nicht haben. Schreibt: 3n jedem pfarrdorfe und in jeder Stadt ist von den Lin-gepfarrtert ein Armenhaus zu bauen und fr den Unterhalt der Armen zu sorgen." Als einer der Anwesenden sich die Bemerkung erlaubte, da die Bauten im ganzen Lande unmglich schnell geliefert werden knnten, sprach der Herzog: 3ch gebe eine Frist von hchstens einem 3ahre. Bis Michaelis ](629 sind die Armenhuser fix und fertig, am 9. Oktober werden sie bezogen; an diesem gleichen Tage sind auch von den Lingepfarrten die Armenbeitrge zu entrichten und sofort an die Notleidenden zu zahlen, und damit basta!" Wieder glitten die Federn der Beamten mit groer Schnelligkeit der das Papier. Da fing der Herzog schon von neuem an: Und nun noch eine Sache, die mir ganz besonders am Herzen liegt. Mit den Verkehrswegen mu es von Grund auf anders werden. (2s ist auf den Landstraen nicht aus der Stelle zu kommen, ich habe das in voriger Woche auf dem Wege nach Neustadt selbst erfahren. Dort sitzt ja auf dem Eisenwerke der Martin Hoyer, ein tchtiger Schmelzmeister, macht aber nur
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