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1. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 121

1912 - Rostock i. M. : Boldt
121 Beute! Beute!" Was sie an silbernen Lffeln und Leuchtern oder an Geld zu fassen kriegten, schleppten sie hinaus. Jeder Brger gab freiwillig, was er hatte, damit er die Bande nur los wrde. Am schlimmsten wteten sie in dem Gottes-Hause. Das Schnitzwerk an der Ranzel und am Altar wurde abgerissen, heilige Bilder zerschlagen, Altardecken und Bcher zerschnitten, der Altar beschmutzt und verunreinigt. Als man sich darin einigermaen ausgetobt hatte, machte man sich an die Menschen hinan. Männer und Frauen, Greise und Kinder wurden nackend ausgezogen, geschunden oder an den Gliedern verstmmelt. Zvenn jemand es wagte, seinen Lieben bei-zuspringen, wurde er mit dem Spie durchbohrt. Gellende Schmerzensrufe zitterten durch die Luft. Doch darum kmmerte sich der Kroat nicht im mindesten. Das Jammergeschrei seiner Opfer beantwortete er mit scheulichem Hohngelchter. Nachdem er des Mihandelns und Mordens mde geworden war, raffte er die Gegenstnde, die er geraubt hatte, in einen Sack. Konnte er solchen nicht finden, schlitzte er Bettstcke auf und verbarg feinen Raub in Bettbezgen und Inletts. Auf irgend einen Befehl hrte der Kroat in feiner Blut- und Beutegier nicht im geringsten. Das wurde selbst dem Obersten Goldacker zu arg; und so durchbohrte er mehrere der Unholde mit feinem Schwerte. Allmhlich hrte das plndern auf. Nur noch hier und da tnte der Hlfeschrei eines Geplagten und das Schmerzens-gesthn eines Verwundeten. Da ging der Stadtvogt an eine blutige Arbeit. Vier Stunden lang bis in die Nacht hinein lie er Schlpen in den Straen umherfahren und die Leichen nach dem Friedhofe bringen. Ganze Haufen wurden aufgestapelt und am folgenden Tage der Erde bergeben. Line solche Totenfeier hatte Wittenburg noch nicht gehabt. b. Wie Pastor Schrder in Belitz gepeinigt wurde. Pastor Schrder erzhlt: (Es war an einem schnen Sonntage im August. )ch hatte den Gottesdienst abgehalten und mit meiner Gemeinde Gott auf den Knieen angefleht, uns in diesen schlimmen Kriegszeiten vor Gefahr und Unglck gndig zu bewahren, und dann die Tren der Kirche verschlossen. (Eben war ich in meinem Hause angelangt und hatte meinen Chorrock abgelegt, als ich lauten Lrm auf der Strae vernahm. Denn eine Schar wilder Kriegsgesellen kam ins Dorf gesprengt, sprang von den Pferden, band diese an einen Torpfosten und strzte nun in die Huser. Als die Soldaten sich hier wie die Teufel benommen hatten, liefen sie wieder auf die Strae
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