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1. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 129

1912 - Rostock i. M. : Boldt
129 im ersten Haus fanden sie eine Frau mit einem achtjhrigen Sohn und einer bereits erwachsenen Tochter. Der Offizier herrschte die Frau an: wo sind die Männer?" Darauf erwiderte die Buerin: Mm Ittarirt is dot!" Stimmt!" rief der Preuße, aber wo steckt euer Sohn?" Die Frau tat, als ob sie sich besnne. Da schrie der Offizier: Na, wird's bald!" Nun kam es ngstlich heraus: Hei is giftern weggahn, wo hei is, weit ick ntch." Seht, wie sie lgt?" rief der Anfhrer, haut die Olle, da sie zu Kreuze kriecht!" Und sofort schlug ein Soldat mit der flachen Klinge auf die Buerin los, da sie zu Boden strzte. Nun wurde das Mdchen und der Junge vorgenommen. Aber obwohl beide vor Angst zitterten, so verrieten sie doch den Bruder nicht. Da wurden auch sie aufs frchterlichste geprgelt. Jetzt ging's fort zum nchsten Haus, wo eine junge Frau wohnte. Der Offizier kochte bereits vor Wut, da er im ersten Hause nichts erreicht hatte. Zornig fuhr er das junge wetb an: wo hast deinen Mann?" Ach", sagte es lchelnd, der ist der alle Berge, der wird doch nicht solange warten, bis ihr ihn zum Rekruten pret!" Zdeib", schrie der rasende Mann, du willst uns noch zum Narren haben! Gibst du nicht sofort den Aufenthalt deines Mannes an, dann nimm, was folgt!" Aber die Frau blieb standhaft. Da stie der Offizier hervor: )n den Schornstein!" Sofort wurde die Frau von den Soldaten gepackt, mit einem Strick gebunden und an einen Haken im Schornstein gehngt. Als sie laut weinte, riefen die Plagegeister: wart' nur, kommt noch besser!" Und sogleich machten sie auf dem Herde ein Feuer an, so da die Frau im Rauch zu ersticken drohte. Aber ihren Mann verriet sie doch nicht. Endlich befreite man die fast Bewutlose aus ihrer Lage und lie sie ohnmchtig am Boden liegen. Die drei nchstfolgenden Huser straften die Werber mit Verachtung. Sie wuten ganz genau, da in dem einen ein Buckliger, in dem andern ein Lahmer und in dem dritten ein Siebzigjhriger das Regiment fhrte. Aber auch in den noch brigen Gehften konnten sie trotz alles Plagens, prgelns und Qulens keine Leute entdecken. Dadurch stieg die Wut des Offiziers allmhlich so, da er einige Gebude niederbrannte. Entsetzen packte die meisten Einwohner. Aber einige Frauen erhoben noch drohend ihre Faust gegen die Werber und schrieen: Gott straf euch, ihr Teufel!" Doch die Preußen sprengten hohnlachend von dannen. 3m nchsten Dorf verfuhr der Offizier ganz anders als in Raduhn. Er ritt zum Schulzen und sprach: Dein Dorf mu drei Rekruten liefern!" )st alles ausgerckt!" entgegnete 9
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