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1. Beiträge zur Behandlung der mecklenburgischen Geschichte in der Volksschule - S. 132

1912 - Rostock i. M. : Boldt
132 Helfershelfer mit gierigen Blicken und langen Armen in Empfang nahm und sorgfltig verpackte. Am ersten aber suchte ein jeder nach Geld; und mancher Beutel wurde voll trotz der List der Leute. Ls ist Abend. In einzelnen kleinen Trupps lagerten die Franzosen auf einer Haus- oder Scheunendiele. Der Lohn des Tages wurde herangeschafft und auf die Tenne geschttet. Ganze Scheffel von Geld konnte man dann erblicken. Mit frohem Lachen berschauten die Ruber ihre Beute und teilten sie unter sich. Jetzt schlief man aus vom schweren Tagewerk, um am nchsten Morgen das gleiche Treiben anderswo fort-zusetzen. Doch hier war man gewarnt worden. Sobald der Ruf ertnte: Im Nachbardorf hausen die Franzosen!" flchtete alles in den tiefen Wald. Das Vieh wurde vorangetrieben und Lebensmittel und wertvolle Habseligkeiten mitgenommen. Doch es regnete in Strmen. Schnell werden tiefe Gruben .gegraben, mit Baumstmmen belegt und mit Rasen gedeckt. So sind wenigstens die Frauen, Rinder und Greise vor dem Schlimmsten geschtzt. Jeder freut sich, den Leuteschindern noch glcklich entwischt zu sein. Doch was ist das? In der Ferne steigt an verschiedenen Stellen dichter Rauch zum Himmel empor. Uns Dorp brennt! Uns Dorp brennt!" schreien viele Stimmen, de verfluchte Franzof!" So verfuhren die Feinde mit dem mecklenburgischen Volk. Bald machten sie auch mit der Regierung und mit dem Herzoge kurzen Proze. Lin franzsischer Gesandte erschien in Schwerin und gab bei der Regierung ein Aktenstck ab. Darin stand: Da die Mecklenburger es mit den Feinden Napoleons gehalten haben, kann Mecklenburg kein neutrales Land sein und wird deshalb von den Franzosen in Besitz genommen. Auf diese Kunde eilte Friedrich Franz von Ludwigsluft nach Berlin, um das Unheil von seinem Lande und von sich abzuwenden. Vergebens! Weder er noch auch sein Gesandter wurde von dem franzsischen Vertreter Napoleons vorgelassen. So reifte der Herzog, aufs schwerste besorgt, zurck. (Em paar Tage darauf rckte ein franzsischer General als Gouverneur von Mecklenburg in Schwerin ein. Alle Beamten beim Gericht, beim Amte und bei der Regierung muten dem fremden Herrn die Treue schwren. Das mecklenburgische Wappen, der Bffelskopf, wurde von den staatlichen Gebuden herunter-gerissen und der kaiserliche Adler daran befestigt. Doch der Herzog weilte noch immer in Ludwigslust. Da erschien vom kaiserlichen Gouverneur aus Schwerin ein Schreiben, da der Fürst samt seiner Familie das Land zu verlassen habe. Das war ein trauriges Weihnachtsfest im
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