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1. Die Geschichte von Sachsen zum Unterricht in den vaterländischen Schulen - S. 11

1902 - Leipzig : Barth
— 11 — nehmigte der Erzbischof, daß die Leiche nach eingeholter Erlaubnis des Papstes auf dem Petersberge begraben würde, jedoch nicht im Innern, sondern vor dem Eingänge der Kirche, -r/' b) Albrecht der Stolze. Auf Otto folate der älteste seiner beiden Sökne. iener rauhe und streitlustige Albrecht. Ob er wirklich so übermütig und dabei bösartig gewesen sei, wie die Nachrichten aus jener Zeit melden, bleibt immer ungewiß. Denn die Mönche, welche damals die Geschichten schrieben, waren Albrechts Feinde, weil er nicht sehr ihr Freund war. Die Mönche verdroß es aufs äußerste, daß der junge Markgraf bald nach seinem Regierungsantritte nach Kloster Zelle kam und einen Schatz von angeb-Üch 3000 Mark Silbers heftig"verlangte, den sein Bater uy"m Testen Zeit bei den Mönchen niedergelegt hatte. Sie wollten ihn nicht herausgeben, sondern meinten, der Vater habe ihnen das Geld geschenkt; weil sie aber auch nicht wagten, dem Markgrafen geradezu Trotz zu bieten, so legten sie es auf dem Altar in der Klosterkirche nieder: aber Albrecht kümmerte das wenig, er nahm es auch von dort ohne viele Umstände fort. Das konnten die frommen Väter nicht vergessen: sie verfolgten den Markgrafen, überall mit Haß und Verleumdung. Bald darauf gerieten auch die beiden Brüder in Streit miteinander, man weiß selbst nicht recht worüber. Da sich der Jüngere. Dietrich, nicht zu helfen wußte, so verlobte er sich aus Not mit der noch im Kindesalter stehenden Tochter des tapferen Landgrafen Hermann von Thüringen, Jutta, und dieser kam ihm dafür U Kriegsleuten gegen seinen Bruder zu Hilfe. Nun mußte Albrecht freilich unterliegen. Er ward bei Reveningen von Dietrich und Hermann gänzlich geschlagen und konnte nur in erner Mönchskutte versteckt heimlich nach Leipzig zurückgelangen. Er starb bald hernach plötzlich auf dem Äzege von Freiberg nach Meißen, nachdem er nur fünf Jahre regiert hatte. Jetzt wollte der auf die Erweiterung seiner Macht bedachte Kaiser Heinrich Vi., der damals über Deutschland regierte, sich an den Meißner Ländern vergreisen. Weil Meißen ein reiches Land geworden war. so wünschte er es in seine eigene Gewalt zu bekommen. Er schickte deshalb ein Kriegsheer herein und ließ das Land in Beschlag nehmen; er behauptete, die Erblichkeit, welche seit Konrad von Wettin die Markgrafen besaßen, gelte nur für die Söhne nach des Vaters Tode, aber nicht für den Bruder. Da ging's nun wieder traurig in unseren Gegenden her. Allein da fügte es die Vorsehung unerwartet, daß der Kaiser in Italien an einem Trunke während der Hitze starb, so daß das schon fast verlorene Meißen wieder frei aufatmen konnte.
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