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1. Die Geschichte von Sachsen zum Unterricht in den vaterländischen Schulen - S. 78

1902 - Leipzig : Barth
78 ---- . den Deutschen rechnete! Einmütig griffen Fürsten und Völker zu den Waffen zur Verteidigung des geliebten Vaterlandes. Auch unsere Sachsen zogen voll Begeisterung über den Rhein und nach Frankreich hinein geführt von den Söhnen ihres Königs, dem Kronprinzen Albert und'dem Prinzen Georg, und in manchem heißen Kampfe haben siedort an der Seite ihrer Waffenbrüder den Ruhm der sächsischen Tapferkeit aufs neue bewahrt. In der blutigen Schlacht bei Gravelotte vor Metz am 18. August waren sie es, welche, im Verein mit der preußischen Garde, durch die Erstürmung des Dorfes St. Privat den Ausschlag gaben und den Sieg entschieden. 89 Offiziere und 2098 Soldaten an Toten und Verwundeten kostete ihnen dieser einzige Tag! Kronprinz Albert aber wurde vom König von Preußen durch Übertragung des Oberbefehls über eine ganze Armee die Maasarmee, geehrt; unter ihm befehligte Prinz Georg die Süchsei/ Unglaubliche und für unmöglich gehaltene Anstrengungen überwanden die braven Streiter; bei Nonart und bei Beanmont warfen sie sich den Scharen des Marschalls Mac Mahon in den Weg; bei Sedan halfen sie das ganze französische Heer umzingeln und schlagen, so daß sich der Kaiser Napoleon am 2. September mit 120000 Mann gefangen geben mußte! Dann ging's vor Paris. Umsonst verteidigte sich die feste Stadt mit dem Mute der Verzweiflung, umsonst suchten die Franzosen, nament-Iich ant 1. und 2. Dezember, durch einen furchtbaren Stoß gegen die Stellung der Sachsen in den Dörfern Brie und Champigny, den eisernen Ring, der sie umschloß, zu durchbrechen, vom Hunger bezwungen mußte die stolze Stadt den Siegern die Thore öffnen. Am 18. Januar 1871 nahm König Wilhelm von Preußen im Schlosse Versailles die ihm von den deutschen Fürsten angebotene Würde eines deutschen Kaisers an. Daheim aber wetteiferte unterdes hoch und gering, durch Liebesgaben aller Art die Beschwerden und Leiden der im Felde Stehenden zu lindern und unter Leitung der edlen Kronprinzessin Carola that der Albert-verein, was menschliche Kräfte vermögen, für die Pflege der armen Verwundeten und Kranken. Am 11. Juli hielt Kronprinz Albert, vom Kaiser zum Feldmarfchall ernannt, an der Spitze seiner siegreichen Sachsen seinen feierlichen Einzug in das festlich geschmückte Dresden und mit dankerfülltem Herzen schloß König Johann seine Heldensöhne an sein Herz. Auch noch einen anderen hohen Festtag gewährte Gott dem König Johann; denn am 10. Dezember 1872 beging er mit seiner Gemahlin, der Königin Amalie, unter zahllosen Beweisen ungeheuchelter Liebe und Verehrung von nah und fern das goldene Ehejubiläum. Aber bald darauf fingen die Kräfte des greisen Königs an zu sinken und nach langen schweren Leiden entschlief er am 29. Oktober 1873 zu Pillnitz, tief bedauert von den Seinen und dem Volke. Auf dem Throne aber folgte ihm sein ältester Sohn, unser jetziger hochverehrter König Albert*), *) Er ist geboren ant 23. April 1828.
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