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1. Geschichtsbilder für mehrklassige Volksschulen - S. 20

1897 - Leipzig : Siegismund & Volkening
20 Die Völkerwanderung. die alten Kirchenhistoriker berichten von 10 Verfolgungen. Die erste fand unter dem römischen Kaiser. Nero statt; er ließ einen Teil Noms niederbrennen, um sich an dein Brande zu ergötzen und die Stadt dann schöner wieder aufzubauen. Die Schuld schob er auf die Christen, die nun auf das grausamste verfolgt wurden. Unter Neros Regierung wurde Paulus enthauptet und Petrus gekreuzigt. Feinde des Christentums waren ferner die Kaiser Domitian, Trajan, Markus Aurelius und Diokletian. Ignatius, ein Schüler des Johannes, war um's Jahr 100 Bischof von Antiochien. Der sonst edle Trajan ließ ihn vor sich kommen und fuhr ihn hart an. Ohne Furcht bekannte Ignatius seinen Glauben; er wurde in Fesseln gelegt, nach Nom geführt und dort den Löwen beim Kampfspiele zum Fraße vorgeworfen. Polykarpus, Bischof von Smyrna, starb unter dem Kaiser Markus Aurelius auf dem Scheiterhaufen. „Polykarpus" von Herder. Justinus wurde zu Sichern geboren; da er ausgezeichnet begabt war, ließ ihn sein Vater von den berühmtesten Lehrern unterrichten und schickte ihn zur weiteren Ausbildung auf Reifen. Bei aller Erkenntnis, die er sich bei verschiedenen Weisen erworben hatte, fand er die Ruhe der Seele nicht, nach der er verlangte. Da begegnete er einst am Meeresstrande einem ehrwürdigen Greise, der ihn auf den Heiland hinwies. Jnstin wurde Christ und ein eifriger Verteidiger des Christentums, wodurch er sich den Haß der Ungläubigen zuzog. Mit mehreren andern würde er in's Gefängnis geworfen und fodann enthauptet, 163 nach Christo. 3. Konstantin der Grotze hatte lange Jahre gegen seine Mitkaiser zu kämpfen. Ueber der untergehenden Sonne erschien ihm einst ein Kreuz mit der Aufschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Alle erstaunten. In der darauffolgenden Nacht, fo erzählt die Sage weiter, erschien ihm Christus selbst mit dem nämlichen Zeichen und befahl ihm, von jetzt an stets das Kreuz dem Heere vorauf tragen zu lassen. Das Kreuz führte ihn nun von Sieg zu Sieg. Konstantin ließ sich durch christliche Lehrer unterrichten, verbot, die Christen zu verfolgen, und erhob das Christentum zur Staatsreligion. Im Jahre 325 berief er die erste Kirchenversammlung nach Nieäa in Kleinasien, zu welcher 318 Bischöfe erschienen, um Unordnungen und Neuerungen, die sich in's Christentum eingeschlichen hatten, zu beseitigen. Kurz vor seinem Tode empfing er die heilige Taufe. Seine Residenz hatte er von Rom nach Byzanz verlegt, welches durch die Lage zwischen zwei Weltteilen und zwei Meeren, sowie durch seine anmutige Umgebung ihm besonders als neue Hauptstadt geeignet erschien. Nun ließ er herrliche Bauwerke aufführen, unter andern auch prächtige Kirchen, und nannte die Stadt Konstantinopel.*) Seine Mutter Helena war eine fromme und wohlthätige Frau, die sich um die Verbreitung des Christentums sehr verdient gemacht hat. In ihrem 80. Jahre reiste sie nach Palästina, besuchte und beschenkte die heiligen Stätten und ließ sich im Jordan taufen. Nach ihrem Tode baute Konstantin über dem wiederaufgefundenen Grabe des Herrn eine prächtige Kapelle, neben welcher sich aus Golgatha bald eine andere Kirche erhob. 18. Die Wökkerwanderung. 1. Die Hunnen, ein Volk aus Asien, erschienen um das Jahr 375 im östlichen Europa und ließen sich hier nieder. Es war ein rohes und wildes Volk mit schwarzem, struppigem Haar, schmutziggelber Gesichtsfarbe, hervorstehenden Backenknochen und flacher Nase. Sie hatten einen starken untersetzten Körper mit breiten Schultern. Von ihren Pferden waren sie unzertrennlich; sie aßen, tranken und schliefen auf denselben. Ihre Speise waren Wurzeln und rohes *) Der Kaiser Theodosius der ©rosse teilte 895 das Reich unter seine beiden Söhne. Nun xab es ein weströmisches und ein oströmisches Reich mit den Hauptstädten Rom und Konstantinopel.
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