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1. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 16

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
16 Der Lehnsmann oder Vasall kniete vor dem Lehnsherrn nieder und gelobte ihm Treue bis in den Tod, indem er seine Hände in die des Herrn legte. Als Vasall hatte er die Pflicht, dem Herrn in den Krieg zu folgen und denselben, wenn er gefangen genommen wurde, durch Geld loszukaufen. Die Macht der Vasallen wurde mit der Zeit immer größer, so daß die Macht des Kaisers dadurch bedeutend geschwächt wurde. Heerwesen. Jeder freie Mann mußte im Frankenreich Kriegsdienste thun, dabei für seine Bewaffnung sorgen und sich für drei Monate mit Lebensmitteln versehen. Solche, die zu arm waren, sich allein auszurüsten, vereinigten sich zu dreien oder fünfen und bewaffneten einen aus ihrer Mitte für den Krieg. War ein Heereszug notwendig, so wurde der Heerbann aufgeboten. Die Maifelder. Die alten Volksversammlungen der Franken behielt Karl der Große bei. Da sie im Mai abgehalten wurden, so wurden sie Maifelder genannt. Hier berieten die Vertreter des Volkes über alle wichtigen Angelegenheiten des Staates und der Kirche. Alle Beschlüsse aber, die gefaßt wurden, bedurften der Genehmigung des Kaisers, Fürst und Volk nahmen also an der Regierung gemeinsamen Anteil. * Pflege der Volksbildung. Zu Karls Zeiten herrschte im Volke noch große Unwissenheit. Lesen und schreiben konnten nur wenige. Wer diese Künste verstand, galt für einen gelehrten Mann. Um die Bildung feines Volkes zu heben, sorgte Karl für die Gründung von Schulen. Es waren aber keine Volksschulen, wie sie heute an jedem Orte sich befinden, sondern Kloster- und Hofschulen, in denen die späteren Mönche und die Kinder der Hofbeamten unterrichtet wurden. Der Kaiser besuchte selbst die Schulen, ermunterte die fleißigen und tadelte die trägen Schüler. (Gerok: Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt.) Den Kirchengesang suchte er dadurch zu verbessern, daß er aus Italien Sangesmeister kommen ließ, welche die Franken im Singen unterweisen mußten. Den Geistlichen befahl er, bei ihren Predigten statt der lateinischen die deutsche Sprache anzuwenden. * Sorge für die Wohlfahrt des Volkes. Um dm Handel zu erleichtern, führte Karl der Große in seinem ganzen Reiche gleiche Maße und Gewichte ein, gründete Handelsplätze und ließ Jahrmärkte abhalten. Er versuchte, durch einen Kanal den Main mit der Donau zu verbinden, um so den Verkehr des Abendlandes mit dem Morgenlande zu erleichtern. Durch anhaltende Regengüsse wurde aber das angefangene Werk zerstört. Bei Mainz erbaute er eine hölzerne Rheinbrücke, deren Herstellung zehn Jahre erforderte. Um die Meeresfahrt der Schiffe gefahrloser zu machen, ließ er am Kanal, der Meeresenge zwischen Frankreich und England, einen Leuchtturm errichten. Durch
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