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1. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 35

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
35 Knecht arbeitete bei einem Meister, lernte als Handwerksbursche die Welt kennen und machte am Ende seiner Gesellenzeit sein Meisterstück, wodurch er befähigt wurde, ein eigenes Geschäft zu gründen. In regelmäßigen Zusammenkünften verhandelten die Handwerker über die Angelegenheiten der Innung. Eine solche Versammlung nannte man Morgensprache. Hier wurde der Zunftmeister gewählt, der Lehrjunge zum Gesellen, der Geselle zum Meister befördert und über die Verwendung der Gelder beraten. Die Innungen hatten in der Kirche einen gemeinsamen Platz, gemeinsame Kassen zur Unterstützung für Kranke und Arme und vielfach auch eine gemeinsame Straße. Die Straßen vieler Städte tragen nach den Innungen noch heute die Namen Bäckerstraße, Gerberstraße u. s. w. In allen Dingen mußten die Jnnuugs-genossen treu zusammenhalten, im Kriege kämpften sie unter ihrer Fahne gemeinsam gegen den Feind. Das alltägliche Leben in der Stadt. Der Morgen wurde den Bürgern durch Glockengeläute verkündet. Alsdann begann der Ackersmann seine Feldarbeit, der Handwerker seine Arbeit in der Werkstatt. Ehe die Turmuhren eingeführt waren, wurden die einzelnen Stunden des Tages den fleißigen Bürgern ebenfalls durch den Klang der Glocke kund gethan. Die Glocken zeigten die Mittagszeit an, und war der Abend gekommen, so gaben die Glocken wiederum das Zeichen, Feierabend zu machen. Der Abend war die Zeit der Unterhaltung und des Vergnügens. Marktplatz und Straßen füllten sich mit Bürgern, welche sich die Neuigkeiten des Tages mitteilen. Dieses Leben auf den Straßen hörte aber auf, wenn die Sonne gefunken war und die Dunkelheit hereinbrach, denn Straßenlaternen kannte man noch nicht. Jetzt begann aber ein munteres Treiben in den Wirtsstuben der Schenken, welches erst ein Ende nahm, wenn die Ratsglocke zum ersten Male erschallte. Die Bürger begaben sich alsdann heim, denn wer nach dem letzten Läuten noch auf der Straße weilt, wird auf die Wache geführt. Schweigen herrscht jetzt überall auf den Straßen, nur der Nachtwächter durchschreitet einsam die Stadt, bis die Nacht verrinnt und die Turmglocke die Schläfer zu neuer Arbeit weckt. Vergleiche das Aussehn einer Stadt unserer Zeit mit dem Aussehn einer Stadt des Mittelalters! Warum sind Wälle, Gräben und Warttürme heute überflüssig? Durch welche Eigentümlichkeiten unterscheiden sich die Wohnhäuser im Mittelalter von unseren Wohnhäusern? Auf welche Gegenstände verwandten die Bürger viel Aufwand, auf welche wenig ? Wie zeigt sich bei den Handwerkern ves Mittelalters, daß Einigkeit stark macht? Wie war der Bildungsgang eines Handwerkers? Erzähle von dem alltäglichen Leben einer mittelalterlichen Stadt! 3*
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