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1. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 56

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
56 26. Brandenburg unter den Markgrafen. Gründung der Nordmark. Die Wenden beunruhigten oft * durch räuberische Einfälle ihre Nachbarn, besonders die Deutschen. Daher gründete der deutsche Kaiser Heinrich I. die Nordmark zum Schutze gegen die Wenden und zwang diese, das Christentum anzunehmen und einen jährlichen Tribut zu zahlen (S. 19). Heinrichs I. Sohn, Otto der Große, setzte die Bemühungen seines Vaters fort. (S. 19.) Aber unter den spätern deutschen Kaisern fielen die Wenden wieder vom Christentum ab, verjagten die Priester und zerstörten die christlichen Kirchen. Albrecht der Bär und die Anhaltiner. Im Jahre 1134 belehnte der deutsche Kaiser Lothar den Grafen Albrecht aus dem Hause Anhalt, welcher wegen seiner Tapferkeit den Zunamen der Bär erhalten hatte, mit der Nordmark. Dieser drang von der Nordmark aus über die Elbe vor und eroberte das Land der Wenden bis zur Oder. Er nannte sich von jetzt ab Markgraf von Brandenburg. Durch viele Kriege war das eroberte Land sehr entvölkert, und weite Strecken lagen öde und unbebaut da. Da rief Albrecht fleißige Leute aus Holland und dem heutigen Westfalen herbei. Diese zogen Gräben durch die Sümpfe und engten die Flüsse durch hohe Dämme ein. (Warum?) Albrecht der Bär gründete Städte und Dörfer, z. B. Berlin, Spandau und Stendal, er ließ Kirchen bauen und den Wenden das Evangelium predigen. Niemand wurde gezwungen, das Christentum anzunehmen, denn Albrecht wußte wohl, daß mit Güte und Freundlichkeit mehr erreicht wird als mit Gewalt. Durch freundschaftlichen Umgang, durch Handelsverkehr und durch Heiraten vermischten sich die Wenden nach und nach mit den Deutschen, die grausamen heidnischen Gebräuche verschwanden, und deutsche Sitten und deutsche Sprache wurden bald allgemein. — So hat Albrecht der Bär aus dem heidnischen Wendenvolke ein christliches, deutsches Volk gemacht, und eine unfruchtbare Einöde in ein blühendes Land verwandelt. Mit Recht nennt man ihn daher den Begründer des brandenburgischen Staates. Die Nachkommen Albrechts des Bären, die Anhaltiner, regierten das brandenburgische Land fast 200 Jahre zum Wohle seiner Bewohner, und sie vergrößerten dasselbe beträchtlich durch Kauf und Eroberungen. Trübe Zeiten. Nach dem Tode des letzten Anhaltiners kamen trübe Zeiten für die Mark. Ihre Fürsten waren schwache, untüchtige Regenten. Der Kurfürst Sigismund war erst 11 Jahre alt, als er zur Regierung kam, und wohnte nicht einmal in der Mark. Da er
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