1892 -
Gütersloh
: Bertelsmann
- Autor: Stork, Fr., Wischmeyer, P.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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gethan, Sie sind der Befreier Deutschlands!" Blücher entgegnete bescheiden: „Majestät, ich habe nur meine Schuldigkeit gethan, aber meine braven Truppen haben mehr gethan, viel mehr!" Sein dankbarer König ernannte ihn zum Feldmarschall. (Arndt: Das Lied vom Feldmarschall.)
Letzte Kämpfe; Friede. Nach der Leipziger Schlacht floh das Franzosenheer bis zum Rhein. Die Verbündeten folgten ihm nach, allen voran der unermüdliche Blücher, welcher in der Neujahrsnacht 1814 mit seinen Truppen bei Caub über den Rhein ging. Nach mehreren siegreichen Schlachten auf französischem Boden zogen die Verbündeten am 31. März in Paris ein. Napoleon mußte die Kaiserkrone niederlegen und wurde auf die Insel Elba bei Italien verwiesen. Frankreich mußte alle eroberten Länder wieder abtreten, brauchte aber keine Kriegskosten zu bezahlen, auch ließ man ihm leider das früher geraubte Elsaß-Lothringen. Preußen erhielt seine Länder zurück, dazu die Hälfte des Königreichs Sachsen (die jetzige Provinz Sachsen), das Bistum Münster und das Erzbistum Köln nebst einigen kleinen Gebieten in der heutigen Rheinprovinz.
Wie zeigte sich die Opferwilligkeit beim Beginn der Freiheitskriege? Stelle den Verlauf der Schlacht bei Leipzig dar!
Welches waren die Friedensbedingungen?
Wiederhole die bisherigen Erwerbungen!
Napoleons Rückkehr 1815. Als die verbündeten Fürsten zu Wien damit beschäftigt waren, sich über die Verteilung der Länder zu einigen, hieß es plötzlich: „Napoleon ist nach Paris zurückgekehrt." Er beeilte sich, den Fürsten zu versichern, daß er nicht mehr gesonnen sei, Eroberungen zu machen, sondern Frankreich in Frieden regieren wolle. Aber mit Recht traute man ihm nicht, sondern erklärte ihm den Krieg.
Ligny, 16. Juni. In kurzer Zeit hatte Napoleon wieder ein Heer gebildet. Er wandte sich gegen die belgische Grenze, wo die Preußen und Engländer zwei Heere unter Blücher und Wellington aufgestellt hatten. Napoleon griff zuerst Blücher bei Ligny an und schlug sein Heer vollständig in die Flucht. Blücher selbst geriet in Lebensgefahr; fein Pferd wurde ihm unter dem Leibe erschossen, es stürzte und fiel auf seinen Reiter. Zum Glück entdeckten ihn die vorbeistürmenden feindlichen Soldaten nicht. Sein Adjutant zog ihn hervor und rettete ihn.
Belle Alliance, 18. Jnni. Am folgenden Tage merkte Wellington, daß Napoleon gegen ihn heranrücke. Er ließ daher Blücher fragen, ob er ihm mit zwei Heerhaufen zu Hülfe kommen könne. Blücher ant-