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1. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 61

1880 - Berlin : Hofmann
- 61 Als man ihm an Luthers Grabe rieth, die Ketzerleiche zu verbrennen, sagte er: Lasset ihn ruhen, er hat seinen Richter gesunden!" Uber die Zustnde in Sachsen uerte er: Wir haben es in diesen Landen anders gefunden, als uns gesagt worden ist!" Seinem Bundesgenossen Moritz von Sachsen gab er die Kurwrde und ein groes Stck des eroberten Landes. Derselbe Moritz aber, als er die Macht des Kaisers so drohend wachsen sah, schloss im Geheimen Bndnisse, sogar mit dem Könige von Frankreich, um den Kaiser zu demthigen und sein verlornes Ansehen bei den Evangelischen wieder zu gewinnen. Pltzlich berraschte er den kranken und wehrlosen Kaiser in Innsbruck, nothigte ihn zur Flucht bei Regen und Sturm durchs Gebirge und zwang ihm den Vertrag von Passau ab, aus dem spter der Augsburg er Religionsfriede 1555 wurde. Evangelischen und Katholischen wurden dadurch gleiche Rechte zugestanden. Die erschtterte katholische Kirche erhielt durch die Beschlsse des Konzils zu Trideut eine neue feste Gestaltung und durch die Jesuiten mit dem Wahlspruche: Alles zur grern Ehre Gottes! kluge und muthigevertheidiger. Die Spaltung in Lehre und Verwaltung dauert bis heute zwischen beiden Kirchen fort; die Pflicht eines jeden Christen ist's, durch die Lieb e im Leben den Riss heilen zu Helsen.nach so vielen Kmpfen und Enttuschungen legte der kranke Kaiser seine Kronen nieder und zog sich in das spanische Kloster St. Just zurck, um seine Zeit frommen bungen, der Pflege des Gar-tens und der Anfertigung von Uhren zu widmen. Noch bei Lebzeiten lie er sein feierliches Leichenbegngnis halten, wurde aber davon so erschttert, dass er wenige Tage darauf starb. 11. Die Reformation in der Mark Brandenburg. In dieser Zeit war Joachim I. Kurfürst in der Mark. Mit groer Strenge bekmpfte er die Raubritter, welche wieder keck ihr Haupt erhoben. An seine Thr schrieben sie: Joachimchen, Joachimchen, hte dich, fangen wir dich, so hangen wir dich!" Sie legten ihm einen Hinterhalt, dem er nur durch die Warnung eines Bauern entging. In einem Jahre lie er 70 dieser Rauber hinrichten. Als ihm ein Onkel schrieb, er solle nicht gegen den Adel seines eigenen Landes wthen, antwortete er: Nicht adliges, sondern nur Schelmenblut habe' ich vergossen. Wrm diese redliche Edelleute gewesen, so htten sie keine Verbrechen begangen!" In Berlin grndete er das Kammergericht, das in Streitsachen den hchsten und letzten Spruch fllte. Die Juden verfolgte er grausam und jagte sie aus dem Lande. Luthern und seinem Werke war er feind. Trotzdem breitete sich die neue Lehre geruschlos in der Mark aus, und sogar die K u r f r st i n E l i s a b e t h bekannte sich heimlich dazu. In der Abwesenheit ihres Gemahls lie sie sich das Abendmahl unter beiderlei Gestalt reichen. Als Joachim dies erfuhr, gerieth er in so unbndigen Zorn und stie so harte Drohungen aus, dass die entsetzte Frau bei Nacht auf einem Bauernwagen nach Sachsen
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