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1. Geschichtsbilder aus der alten und der vaterländischen Geschichte für Volksschulen - S. 68

1880 - Berlin : Hofmann
68 Wig Xiy., der mit Allgewalt nach dem Wahlspruch herrschte: Der Staat bin ich." Er war prunkliebend, ehrgeizig und lnderschtig. Zu allerlei Raubkriegen mit den Nachbarn brach er die Gelegenheit vom Zaune, und aus jedem trug er trotz der Niederlagen einen Zuwachs an Land und Macht davon. Die deutsche Uneinigkeit und Schwche machten ihm die Erreichung seiner Plne leicht. Besonders teuflisch hausten seine Scharen in der Pfalz, und noch heute bezeugen die Trmmer des Heidelberger Schlosses die Zerstrungskunst unserer westlichen Nachbarn. Mitten im Frieden 1681 riss er Straburg, die Knigin des Elsass, durch List und Gewalt an sich. Karl V. hatte gesagt: Wenn die Franzosen vor Straburg und die Trken vor Wien stnden, so wrde ich Wien fahren lassen und Straburg reiten!" Der schwache Kaiser Leopold aber rhrte nicht Hand noch Fu bei dem grausamen Verluste Deutschlands. Es war ein Jammer, dass in jener Zeit an den deutschen Hfen die franzsische Sprache, Mode, Putz- und Festsucht, Verschwendung und Sittenlostgkeit zu voller Herrschast kam und dass der deutsche Charakter durch ffische Nachahmung entstellt wurde. 6. Die Schlacht bei Fehrbellin mit 18. Juni 1675 trug Friedrich Wilhelms Ruhm in alle Welt. Als die Franzosen am Rheine einfielen, da zog auch der Kurfürst sein Schwert gegen den Reichs-feind. Bald erkannte Ludwig, dass dieser der gefhrlichste Gegner sei, und hetzte ihm die Schweden aus Pommern ins Land. Vergebens suchten die treuen Bauern in der Mark den kriegskundigen Schweden zu. widerstehen. Auf ihre Fahnen hatten sie geschrieben: Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfrsten mit Leib und Blut!" In Eilmrschen kam der Kursrst herbei und traf die Schweden bei Fehrbellin. Auf einen Hgel, den die Schweden zu besetzen vergessen, lie er Geschtze auffahren, die Tod und Verderben zwischen die Feinde schleuderten. Er selbst strzte sich ins Kampfgetmmel und stellte sich an die Spitze einer fhrerlosen Schwadron mit den Worten: Folget mir, tapfere Soldaten; ich, euer Fürst und nun euer Hauptmann, will siegen oder ritterlich mit euch sterben!" Da sein Schimmel die Ziel-scheibe fr die feindlichen Geschosse wurde, so ritt sein Stallmeister Froben heran und vertauschte den Schimmel gegen seinen Braunen. Kaum war dies geschehen, so traf eine Kugel den treuen Mann zum Tode. Nach dem wthendsten Kampfe flchteten die Schweden gegen Fehrbellin. Man rieth, die Stadt zu beschieen, aber der Kurfürst sprach: Ich bin nicht gekommen, mein Land zu verbrennen, sondern zu retten!" Leider wurden dem Kurfrsten die Frchte dieses Sieges und anderer Heldenthaten durch den Neid seiner Bundesgenossen, besonders des Kaisers, verkmmert. Im Frieden musste er alle seine Er-oberuugen wieder herausgeben. Seufzend wnschte er beim Unter-schreiben: Hatte ich doch nie schreiben gelernt!"
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