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1. Sechzig Bilder aus der deutschen und preußischen Geschichte - S. 74

1905 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
— 74 — Freude gewesen, den Betrübten und Bedrängten zu helfen. Für die Kranken hat er a 9r°pe Krankenhaus Bethanien in Berlin gebaut. Vielen armen Gemeinben ^errichtet. „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn bienen!" bieg Gelübde haben er und seine fromme Gemahlin Elisabeth gehalten. b. Unruhen im Vaterlande. Leider blieb seine Regierung nicht ungetrübt. Im ^ahre 1848 brach m Frankreich eine Revolution aus. Die Franzosen verjagten ihren König und wählten später Louis Napoleon, einen Neffen Napoleon I., zu ihrem Kaiser. Da brachen auch Unruhen in Deutschland aus, ja selbst in Berlin. Doch der König übte Nachsicht mit den Verblenbeten. Um den Wünschen des Volkes zuvorzukommen, gab er dem Lanbe eine neue Verfassung, nach welcher den Unterthanen durch das Abge- ordneten- und Herrenhaus auch eine Teilnahme an der Gesetzgebung eingeräumt wurde (Konstitution). In den andern deutschen Ländern dauerten die Unruhen fort. Das deutsche Volk strebte nach Einigung unter einem Haupte. Der deutsche Bundestag in Frankfurt a. M. war aufgehoben worden und an Fig. 46. Friedrich Wilhelm Iv. dessen Stelle ein deutsches Reichsparla- A ment gewählt, welches den Erzherzog Jo- hann von Österreich zum „Reichsverweser" ernannt hatte. Doch er vermochte nicht, tue Sehnsucht des Volkes zu befriedigen. Rettung aus den Wirren in Deutschland durfte man nur von Preußen hoffen, das erkannte man je länger je mehr. Darum erwählte das deutsche Parlament (1849) Friedrich Wilhelm Iv. zum deutschen Kaiser. Doch der König „fürchtete den König aller Könige", darum war „sein Auge klar und sein Herz gewiß." Als „deutscher Mann und beutscher Fürst" setzte er über seine Ehre Deutschlands Wohlfahrt und ein gutes Gewissen und schlug die Krone aus, es sei denn, daß sie ihm auch von den deutschen Fürsten angeboten würde. Das geschah aber nicht. „Deutschland möge aber dessen gewiß sein", sprach der König in seiner ablehnenden Antwort, „wenn es des preußischen Schildes und Schwertes gegen innere oder äußere Feinde bedarf, so werbe ich nicht fehlen." Eingedenk dieses Wortes dämpfte er den Aufruhr in Sachsen, und fein Bruder Wilhelm, Prinz von Preußen, m Rheinbayern und Baden. Er unterstützte auch die Schleswig - Holsteiner 1850 in ihrem Kampfe gegen die Dänen, mußte aber, von den andern Großmächten bedroht, feine Schützlinge ihren Unterbrückern überlassen. Nun versuchte der König auf fried-lichem Wege eine Einigung zwischen Deutschlands Fürsten und Volk herbeizuführen. Österreich, Bayern und Württemberg setzten es dagegen durch, daß der alte, verkommene Bundestag wieder eingesetzt wurde. Nun wollte Friedrich Wilhelm Iv. wenigstens Norddeutfchland einigen. Doch die drei erstgenannten Staaten im Bunde mit dem eifersüchtigen Rußland hinderten ihn auch daran. Im Vertrage zu Olmütz wurde Preußen genötigt, alle solche Versuche für jetzt aufzugeben. c. Letzte Regierungszeit. Die hohenzollernfchen Lande fielen durch Vertrag an Preußen, auch kaufte der König ein Stück Land zur Anlegung eines Kriegshafens am Jahbebusen, bagegen verzichtete er auf Neuenburg. Währenb Preußen sich des Friebens erfreute, herrschte in andern Säubern Krieg. So kämpfte Kaiser Napoleon Iii. im Bunbe mit England und der Türkei im Krimkriege gegen Rußland. Napoleon half auch dem König Viktor Emanuel von Savoyen ein einiges Italien grünben. — Als Friedrich Wilhelm Iv. 1857 schwer erkrankte, übertrug er die Regierungsgeschäfte feinem Bruder Wilhelm, dem Prinzen von Preußen (Prinzregent). Endlich erlöste ihn der Tod am 2. Januar 1861 von feinen schweren Leiden.
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