Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 67

1892 - Stuttgart : Metzler
— 67 — Sterndeuterei an. Aus den Gestirnen glaubte er gelesen zu haben, daß er zu hohen Ehren bestimmt sei. Derselbe trat daher zur Zeit des dreißigjährigen Krieges in kaiserliche Dienste und erlangte bald den Rang eines Obersten. In allen Schlachten ragte er durch solche Tapferkeit und Einsicht hervor, daß der Kaiser ihn zum Grafen und später sogar zum Herzoge von Friedland erhob. Nun machte der ehrgeizige Mann dem Kaiser den seltsamen Vorschlag, er wolle unentgeltlich ein Heer von 50,000 Mann stellen, wenn ihm der Oberbefehl über dasselbe erteilt würde. Der Kaiser nahm das Anerbieten an. Da ließ der Friedländer die Werbetrommel rühren, und Tausende strömten sofort unter feine Fahne. Bald stand das Heer schlagfertig da. Wallenstein kämpfte nun mehrere Jahre siegreich gegen die Protestanten. Aber seine zügellosen Soldaten hausten in Feindes- und Freundesland so fürchterlich, daß alle Reichsfürsten dringende Klagen beim Kaiser erhoben. Dieser mußte ihn endlich samt feinem Heere entlassen. Grollend zog sich Wallenstein nach Böhmen zurück. Dort lebte er mit kaiserlicher Pracht. Aber während rings um ihn Fröhlichkeit herrschte, blieb er selbst ernst und finster. Voll Grausen blickten die Wachen aus ihn, wenn er in stiller Nacht ferne Sterne befragte. So harrte derselbe auf den Tag der Rache. Er kam. Der Kaiser hatte im Kampfe gegen Gustav Adolf von Schweden feinen Feldherrn Tilly samt dem Heere verloren und war nun in großer Not. Daher wandte er sich abermals an Wallenstein. Lange ließ dieser sich bitten. Endlich willigte er ein, warb ein neues Heer und zog gegen den Schwedenkönig. Bei Lützen kam es zu einer blutigen, aber unentschiedenen Schlacht, in der Gustav Adolf fiel. Wallenstein zog sich hierauf unthätig nach Böhmen zurück und knüpfte sogar geheime Unterhandlungen mit den Feinden an. Dies erschien als Verrat. Er wurde daher abgefetzt und zu Eger ermordet. Utn 1680 n. Chr. 69. Gustav Adolf. v Zur Zeit des dreißigjährigen Krieges regierte in Schweden der Kömg Gustav Adolf. Er war ein großer Feldherr, der ttefe Studien über das Kriegswesen gemacht hatte. In Folge
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer