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1. Geschichte - S. 75

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
75 Jahre 312. Zieht man aber in Betracht, daß, meint auch einzelne Kaiser beim Antritte ihrer Negierung die Erlasse gegen die Christen nicht erneuerten, manche Statthalter in den Provinzen dennoch ihre Verfolgungen gegen die Christen fortsetzten, so kann man über 240 Jahre einer unaufhörlichen Christenverfolgung rechnen. Der erste der christenfeindlichen Kaiser war Nero. Dieser Wntherich wollte, daß ein nenes Nom erstehe, und ließ die ungeheure Stadt an mehreren Stellen zugleich anzünden. Aber heimlich vor der Rache des Volkes zitternd ließ er durch einen Haufen bezahlter Angeber die Christen der That anklagen und diese mit unmenschlicher Grausamkeit hinrichten. Man nähete sie in härene Säcke ein, die man mit Werg ausstopfte , begoß sie von außen mit Pech, grub sie dann gleich Pfählen in die Erde, zündete sie oben an und ließ sie wie Fackeln in langen Reihen zu nächtlichem Nennspiel leuchten. Hier empfingen auch die heiligen Apostelfürsten Petrus und Paulus die Marterkrone, Petrus am Kreuze und Paulus dnrch's Schwert. Noch ausgebreiteter und andauernder waren die Verfolgungen der Kaiser Domitian, Trajan, Mark Aurel u. s. w. Zm Jahre 107, als der sonst edle Kaiser Trajan ans seinem Heerznge gegen die Parther nach Antiochien kam, ließ er den Hirten der christlichen Gemeinde daselbst, den heiligen Ignatius, vor sich bringen und suchte ihn zum Abfall zu bereden. Alles aber prallte ab an der hohen Glaubenskraft des frommen Greises. Und als Trajan ihn zuletzt verurtheilte, in Nom zur Lust des Volkes den wilden Thieren vorgeworfen zu werden, da jauchzte das Herz des Bekenners über das Glück, für Jesus Christus zu sterben. „Ich bitte ench," schrieb er an die Glaubensgenossen zu Nom, „zeiget teilte uuzeitige Geneigtheit für mich. Lasset mich vielmehr den Thieren zur Speise werden, da ich dadurch zu Gott gelangen kann. Ich bin Gottes Weizen und soll gemahlen werden von den Zähnen der Thiere, auf daß ich als ein reines «Brot Christi erfunden werde. O daß ich den Thieren, die mir bestimmt sind, schon vorgeworfen wäre! Ich wünschte sie grimmig zu finden, und mochte ihnen schmeicheln, daß sie desto gewisser mich verschlingen und mir nicht begegne, was einigen widerfahren ist, vor denen die Thiere bange wurden und sich, ohne sie zu berühren, ruhig niederlegten. 4*
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