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1. Geschichte - S. 91

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
91 Mai fiel, wieder zu ihm nach Dockum kämen, um die Hl. Firmung zu empfangen. Seine Schüler und Mitarbeiter waren wegen der bevorstehenden Feier um ihn versammelt. An dem festgesetzten Tage, dem 5. Juni 755, erwartete Bonifacins mit ihnen ^ie Ankunft der Neugetauften. Er, der Friedensbote und Segenbringer, wollte des Herrn Heilmittel spenden; als aber früh am Morgen die Sonne sich über das Land erhob und höher des Bonifacins Dankgebete gen Himmel stiegen für den Segen des Herrn, der sichtbar mit ihm gewesen war, da vernahm sein Ohr statt der Hymnen und Loblieder, mit welchem manches Jahr auf deutschem Bodeu die Schaaren der Firmlinge ihm entgegen gezogen waren, wildes Kriegsgeschrei. Statt der Nengetanften, die er erwartete, sah er eine Rotte blutdürstiger Feinde nahen. Mit Schild und Speer bewaffnet drangen sie auf seiuen Lagerplatz. Die um Bouisacius versammelten Diener gedachten Gewalt mit Gewalt abzuwehren, suchten sich zu bewaffuen, so gnt sie konnten, und stürzten aus dem Zelte dem Feinde entgegen. Bonifacins aber hatte kaum den Waffenlärm vernommen, so hing erstatt der Rüstung die Reliquien der Heiligen, welche er stets bei sich führte, um, trat aus dem Zelte, versammelte seine Geistlichen um sich und redete also zu den Dienern: „Lasset ab, meine Kinder, ich bitte euch, lasset ab vom Streite, und ferne sei aller Kampf und Krieg gegen unsere Feinde! Lehret uns doch die hl. Schrift, daß wir nicht Böses mit Bösem vergelten, sondern Gutes erweisen sollen für das Böse. Der lang ersehnte Tag ist da, und die Zeit ist gekommen, wo wir von den Mühsalen und Leiden dieses Lebens zu den Freuden der ewigen Seligkeit abberufen werden. Warum wollet ihr so hohe Gnade, so hohen Ruhm uns nicht gönnen, sondern rauben? Nein, lasset uns stark werden in dem Herrn, lasset uns willig aufnehmen, was er gnädig über nits verhängt. Nur auf Gott vertraut, er wird unsere Seelen retten!" So hielt er die Diener vom Kampfe zurück. Dann wandte er sich zu deu um ihn versammelten Priestern, Diakonen und Ordensgeistlichen und redete in seiner Landessprache also zu ihnen: „O meine vielgeliebten Brüder, wenn an der Liebe Gottes euch irgend gelegen ist, wenn die Erinnerung an alle meine väterlichen Ermahnungen etwas bei euch vermag, so zeiget es jetzt iu dieser Stunde! Bedenket, was
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