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1. Geschichte - S. 104

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
104 ?Ur die Absuchung des heiligen Grabes blieb frei ^ ^lten geschah den Pilgern ein Leid. Dagegen im Eamen die Pilger weheklagend zurück; die seldschuklschen Türken, ein wildes Volk, hatten nämlich das heilige Land erobert, die Christen aufs äußerste mißhandelt und selbst der Kirche und der Priester nicht geschont. Von beit Pilgern selbst forderte man eine große Summe für die Erlaubniß, Jerusalem betreten zu dürfen, und Tausende derselben kamen vor den Thoren vor ^uuaer und Blöße um. 4 a Keiner wurde durch den Äublick dieser Jammerscenen mehr hingerissen, als der Einsiedler und Priester Peter ans Amiens, einer Stadt in Frankreich. Mit einem Schreiben des Patriarchen von Jerusalem versehen und durch einen geheimnißvollen Traum begeistert, eilte Peter zu Papst Urb au Ii. nach Rom und schilderte die Leiden welche die Mutter aller Kirchen von ihren Tyrannen erdulde, mit flammenden Worten. Staunend hörte Urban den beredten Mann an, lobte seinen Eifer und sagte ihm alle Unterstützung zu. „Geh' hin, mein Sohn," sprach er, „wandle von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, erzähle überall, was du im gelobten Land gesehen und gehört hast, erwärme die kalten Herzen, und der Heiland wird seinen Segen zu deinen Bemühungen geben;^das Uebrige soll meine Sache sein!" Da setzte sich Peter barfuß und nut entblößtem Haupte, in einem grauen Pilgerkleide, auf ein Maulthier, umgürtete feinen abgezehrten Leib mit einem Strick, nahm ein Kratz in die Hand, durchzog, auf den Straßen, Kreuzwegen und in Kirchen predigend, in den Jahren 1094—1096 ganz Italien und Frankreich, und riß durch das Feit er seiner Rede alle Gemüther zur Trauer und Begeisterung hin. Nach dieser Vorbereitung berief Urban 1095 eine Kirchenversammlung nach Elermont in Frankreich. Es erschienen 213 Erzbischöse und Bischöfe sowie eine unzählige Menge von Geistlichen und Laien. In der Mitte der Versammlung, auf einem hohen Throne unter freiem Hiw inet, zeigte sich der Papst, umgeben von seinen Cardinälen, ihm znr Seite Peter der Einsiedler. Dieser sprach so ergreifend von dem Elende der Christen im heiligen Lande, daß alles Volk lant weinte und schluchzte. Dann erhob sich der Papst und begann mit lauter Stimme also: „Ich
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