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1. Geschichte - S. 115

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
115 bracht werde zum Zeichen, daß er ihm alle Rechte auf Apulien und Sicilien übertrage. Ritter Heinrich Truchseß von Waldbnrg nahm den Handschuh auf und erfüllte den letzten Wunsch seines Fürsten. Dieser, aller Hoffnung einer Aenderung des ungerechten Spruches beraubt, umarmte seine Todesaenofsen, besonders Friedrich von Baden, zog dann sein Oberkleid aus und sagte, Arme und Augen gen Himmel hebend: „Jesus Christus, Herr aller Creaturen, König der Ehren! Wenn dieser Kelch nicht vor mir vorübergehen soll, so befehle ich meinen Geist in deine Hände!" Jetzt kniete er nieder, rief aber dann noch einmal sich emporrichtend aus: „O Mutter, welches Leiden bereite ich dir!" Nach diesen Worten empfing er den Todesstreich. Als Friedrich von Oesterreich das Hanpt seines Freundes fallen sah, schrie er in unermeßlichem Schmerze so gewaltsam auf, daß alle anfingen zu weinen. Aber auch sein Haupt fiel. Wndokf von Kaösöurg. Die Zeit uach Kvnradins Tod war eine sehr traurige, indem das deutsche Reich sich ganz ohne Oberhaupt befaud und das Faustrecht immer weiter um sich griff. Da versammelten sich die deutschen Fürsten zu Frankfurt zur Wahl eines Königs; derselbe sollte stark und weise, aber auch nicht zu mächtig sein. Gott lenkte die schwierige Sache zu des Vaterlandes Bestem. Bei Aarau in der Schweiz stehen auf einem Hügel die Ueberreste des Schlosses Habsburg, weit in die Gegend hinausschauend. Hier war der Stammsitz der Grafen von Habsburg, welche ansehnliche Güter im Elsaß, in Schwaben und in der Schweiz besaßen und dereu Haupt in der zweiteu Hälfte des 13. Jahrhunderts Rudolf war. Dieseu wählten die deutschen Fürsten zum Könige (1272), weil er, wie der Erzbischof von Köln sagte, „ein Verehrer der Kirche, ein Freund der Gerechtigkeit, ein Mann von klugen Rathschlägen und großer Frömmigkeit war, geliebt von Gott und Menschen." Rudolf, der gerade die Stadt Basel belagerte, empfing die Nachricht von seiner Wahl mit Verwunderung, schloß sogleich Frieden und eilte nach Aachen zur Krönung. Bei der Belehnung der Fürsten fehlte es au einem Scepter, da entstand Bedenken. Ru-
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