Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte - S. 140

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
/ 140 Gebiete neue Kirchen und Schulen ihres Glaubens zu errichten. Die Protestanten gingen aber noch weiter, als ihnen hier gestattet worden. Die protestantischen Unterthanen des Erzbischofes von Prag und des Abtes von Braunan erbauten eigenmächtig in den Städtchen Klostergrab und Braunau zwei Kirchen. Da wurde mit Genehmigung des kaiserlichen Hofes die Kirche zu Klostergrab uiedergerisseu, die zu Braunau gewaltsam gesperrt, die unruhigsten Bürger setzte man ins Gefängniß; denn durch deu Majestätsbrief, hieß es, sei ein solcher Bau uur den protestantischen Ständen auf ihrem Gebiet, keineswegs aber den protestantischen Unterthanen katholischer L-tände bewilligt worden. Hierüber entstand eine allgemeine Bewegung unter den Protestanten. Sie beschuldigten den Kaiser Mathias öffentlich der Rechtsverletzung und richteten ein unangemessenes Schreiben an ihn. Als der Kaiser strenge antwortete, drangen Abgesandte der Protestanten bewaffnet in das Schloß zu Prag und warfen zwei kaiserliche Räthe, welche die Antwort des Kaisers entworfen haben sollten, sammt dem Geheimschreiber durch's Fenster 80 Fuß tief in den Schloßgraben hinab; sie blieben aber wie durch ein Wunder unverletzt und entkamen, obwohl man fortwährend auf sie schoß, ziemlich unbeschädigt. Solche Mißhandlung der kaiserlichen Diener gab das Zeichen zur allgemeineil Empörung, welche längst vorbereite! war. Um sich zu sichern, knüpften die Anführer mit mehreren protestantischen Fürsten Verbindungen an. Vergebens mahnte der Kaiser zum Frieden; die protestantischen Stände Böhmens wollten Krieg, und sie begannen sonach den furchtbaren dreißigjährigen Krieg (1618). Da starb Mathias und es folgte ihm der that kräftige Ferdinand der Zweite (reg. 4619—1637). Die Empörer brachen aus Böhmen hervor, überschwemmten Mähren und Oesterreich, belagerten Wien, und böhmische Kugeln pfiffen schon durch die kaiserliche Burg. Aber Ferdinand verzagte nicht, auf feine gute Sache vertrauend, und erhielt vou einem treuen Regimeutc unerwartet Hilfe. Im Bunde mit den katholischen Fürsten rückte er siegreich gegen die Böhmen und deren Verbündete vor. Auf dem weißeu Berge bei Prag kam es endlich zur entscheidenden Schlacht; die Böhmen winden vollständig geschlagen und mußten dein Kaiser huldigen. Schon schien der Streit
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer