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1. Geschichte - S. 155

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
155 Franzose aber verbarg, aus Angst vor jener Rotte, seinen tiefen Schmerz. Die Schreckensherrschaft. Mit Hilfe des bewaffneten Pöbels bemächtigten sich die wildesten Republikaner (die sogenannten Berg- oder Schreckensmänner) der Gewalt, und ließen nicht nur alle Anhänger des Königthums und solche, die als Königlichgesinnte verdächtig wurden, unter der Guillotine bluten, sondern auch die gemäßigten Republikaner oder die sogenannten Girondisten. Es entstand in Frankreich ein Bürgerkrieg, während es gleichzeitig mit Oesterreich, Preußen, den deutschen und italienischen Fürsten, mit England und Spanien Krieg angefangen hatte. Anfangs ging es den republikanischen Heeren schlecht, allein die Bergmänner stellten immer stärkere Heere auf, guillotinierten die Generale, die unglücklich fochten oder ihre Schuldigkeit nicht thaten, und der kriegerische Geist des französischen Volkes, das seinen Boden immer als ein Heiligthnm ansah, erwachte mächtig gegen die eindringenden vielnamigen Ausländer. Diese waren immer uneinig und ließen sich gegenseitig im Stiche, daher errangen die Franzosen allmählig das Uebergewicht und am Ende des Jahres 1794 hatten sie bereits alle feindlichen Armeen vom Boden der Republik vertrieben. Wie sich das Glück der Waffen auf ihre Seite gewendet hatte, wurden sie auch der Schreckensherrschaft, die Robespierre mit feinem Anhange ausübte, müde. Robespierre hatte selbst seine ehemaligen Genossen hinrichten lassen, weil sie ihm verdächtig waren, allein dadurch machte er alle Mitglieder des Convents um ihre Köpfe besorgt; daher vereinigte sich eine starke Partei gegen ihn, die besseren Bürger traten auf ihre Seite, schlugen den Pöbel zurück, und am 28. Juli 1794 führten die Todeskarren Robespierre mit 21 seiner Leute, am 30. noch 71 andere Schreckensmänner zur Guillotine; als Robespierre's Kopf fiel, klatschte die zuschauende Menge mehrere Minuten lang. Der Krieg gegen das Ausland dauerte unterdessen fort, obwohl die eine und die andere Macht mit der Republik Frieden schloß, und diese wäre am Ende doch un-
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