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1. Deutsche Geschichte von der Urzeit bis zum Ende des 30jährigen Krieges - S. 33

1903 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Otto I., der Große. 33 2. Ottos Kampf mit seinem Bruder Heinrich, a) Heinrichs dreimalige Empörung. Ott» wollte nicht nur den Namen, er wollte auch die Macht' eines Königs haben; er verlangte daher Gehorsam von allen, auch von den Herzögen. Darüber waren diese unzufrieden und fingen an, sich zu empören. Zu den Unzufriedenen gehörte auch des Königs jüngster Bruder, Heinrich. Er meinte, ihm gebühre eigentlich die Krone, weil er geboren war zu der Zeit, da der Vater schon die Krone trug. Heinrich verbündete sich mit den Herzogen von Franken und Lothringen und empörte sich mit ihnen. Als die erste Empörung mißlang, verließ Heinrich das Land und reizte auch den König von Frankreich, mehrere Bischöfe und Städte am Rhein zum Kriege gegen Otto. Die Aufrührer wurden jedoch bei Andernach am Rheine überfallen und besiegt. Eberhard von Franken ward erschlagen und der Lothringerherzog versank in den Fluten des Rheines, als er sich mit mehreren anderen in einem Kahne retten wollte. Der Widerstand der Herzoge war gebrochen; die Städte ergaben sich und die treulosen Bischöfe mußten zur Strafe auf einige Zeit ins Kloster gehen. Auch Heinrich flehte um Gnade; der König vergab ihm alles und machte ihn zum Herzog von Lothringen. Dennoch hörte er nicht auf, nach der Krone zu trachten, und da Otto deshalb das Amt des Herzogs in Lothringen einem andern gab, so fühlte sich Heinrich verletzt und empörte sich zum drittenmale. Mit ihm verbanden sich mehrere sächsische Grafen und der Erzbischof von Mainz; sie wollten Otto ermorden und Heinrich zum Könige machen. Aber die Sache wurde dem Könige angesagt: er ließ mehrere Verschworene saften und töten. Der Erzbischof erhielt strenge Klosterhaft; Heinrich rettete sich durch die Flucht. b) Die Versöhnung. Heinrich blieb lange Zeit verschollen. Endlich erwachte sein Gewissen; er sah ein, welches Unrecht er getan, und bereute es. In der Stille wandte er sich an seine Mutter Mathilde, damit sie beim Könige Fürbitte einlege. Die milden Worte der Mutter überwanden den harten Sinn des Königs, so daß er gelobte, dem reuigen Bruder kein Leid anzutun. Heinrich durfte zurückkehren, wurde aber nach der Pfalz Ingelheim gebracht und aufs strengste bewacht. Von einer Aussöhnung wollte jedoch der König nichts wissen, obwohl Heinrich alle seine Pläne aufgegeben hatte und sich mit ganzem Herzen nach Vergebung sehnte. Da wagte Heinrich das Äußerste: er warf sich in der Domkirche zu Frankfurt am Main, während der Weihnachtsfeier des Jahres 941, seinem Bruder gnadeflehend zu Füßen. Großmütig verzieh ihm Otto auch zum dritten-male. Heinrich war bemüht, seine Vergehen durch gute Taten zu tilgen. 3. Otto befestigt die Reichseinheit. Die ungehorsamen Herzoge, Grasen und Bischöfe waren bezwungen, und Otto leitete alles nach seinem Willen wie einst Karl der Große. Zu Herzogen wählte er nur Männer, die ihm ergeben waren. Lothringen gab er dem Grasen Konrad und vermählte ihm seine Tochter. Bayern bekam sein Bruder Heinrich, der die Tochter eines Bayernfürsten zur Gemahlin hatte. Tecklenburg, Deutsche Geschichte. 3
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