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1. Deutsche Geschichte von der Urzeit bis zum Ende des 30jährigen Krieges - S. 41

1903 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Heinrich Iv. 41 beschloß, es zu demütigen und ihm die kaiserliche Gewalt und Macht zu zeigen. Obgleich das Frankenland Heinrichs Heimat war, so wohnte er doch beständig im Sachsenlande, am liebsten in Goslar am Harz. Alles was in der kaiserlichen Hofhaltung gebraucht wurde, mußte, nach damaliger Sitte, von den Umwohnenden geliefert werden. Dadurch wurden die Sachsen hart bedrückt und fingen an, über die Last zu klagen. Um seine Herrschaft in Sachsen völlig zu sichern, ließ Heinrich in Thüringen und am Harz feste Burgen erbauen, wobei die sächsischen Bauern Frohndienste leisten mußten. Die gewaltigste unter diesen Burgen war die Harzburg. Schwäbische und fränkische Kriegsleute übten von den Burgen aus Unrecht und Gewalttat. Die Sachsen betrachteten daher diese Festen als Zwingburgen. Dazu kam, daß der Kaiser den mächtigen sächsischen Grafen Otto von Nordheim, der zugleich Herzog von Bayern war, in die Reichsacht tat, weil er dem Kaiser nach dem Leben getrachtet hätte. Auch hielt er den Herzog Magnus von Sachsen auf der Harzburg in strenger Haft. b) Der Aufstand der Sachsen. Da kamen die sächsischen Fürsten, an ihrer Spitze Otto von Nordheim, in dunkler Nacht in einer einsamen Kapelle bei Goslar zusammen, traten vor den Altar, reichten einander die Hände, schwuren und machten einen Bund auf Leben und Tod, daß sie das Joch des Kaisers abschütteln wollten. Mit einem Heere von 60 000 Mann überraschten sie den Kaiser in Goslar. Heinrich suchte Schutz hinter den Mauern der Harzburg. Dort schlossen ihn die Sachsen ein. Aber es gelang dem König in einer Nacht mit mehreren Begleitern aus der Burg zu entkommen Ein Jägersmann leitete den kleinen Zug auf verborgenen Pfaden durch den Harz nach Süden ins Herzogtum Franken. Heinrich mußte Frieden machen; er gab den gefangenen Magnus frei, versprach die königlichen Burgen zu brechen und den Sachsen alle alten Rechte zu lassen. Auch seine Harzburg wurde niedergerissen. c) Die Niederlage der Sachsen. Beim Niederreißen der Harzburg sollten die kirchlichen Gebäude unangetastet bleiben. Aber die Bauern der Umgegend rotteten sich zusammen, machten alles dem Erdboden gleich, raubten Schätze und Schmucksachen des Königs, zertrümmerten die Altäre, brannten die Kirche nieder, wühlten gar die Totengruft auf und verstreuten die Gebeine in den Wind. Da erhob der König Klage gegen die Sachsen bei den deutschen Fürsten. Diese eilten dem Kaiser mit einem starken Heere zur Hülfe, zogen den Sachsen entgegen und schlugen sie in einer blutigen Schlacht bei Langensalza etn der Unstrut im Jahre 1075. Nach dieser Niederlage mußten sich die Sachsen völlig unterwerfen. Einzeln ließ der König den sächsischen Herzog, die Grafen, Bischöfe und Herren vor sich kommen, aufs neue Treue schwören und dann eine Zeit lang gefangen halten. Nun suchten die sächsischen Fürsten nach neuen Bundesgenossen und fanden einen solchen in Papst Gregor Vif. Daraus entstand ein böser Streit zwischen dem Papst und dem deutschen Kaiser.
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