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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart - S. 20

1903 - Berlin : Nicolai
20 Cleve, Mark und Ravensberg. Zu beiden Seiten des Niederrheins war das Herzogtum Cleve-Jülich-Berg entstanden, womit auch die westfälischen Grafschaften Mark und Ravensberg verbunden waren. Johann Sigismunds Gemahlin war eine Enkelin des letzten Herzogs dieser Länder; er betrachtete sie als Erbin, da männliche Nachfolger nicht vorhanden waren. Es traten aber noch andere Thronbewerber auf, unter ihnen Pfalzgraf Wolfgang. Mit diesem einigte sich der Kurfürst zu einer Teilung des Landes. Brandenburg erhielt Cleve, die westfälische Mark (Altena, Hamm) und Ravensberg (Bielefeld, Herford). Brandenburg-Preußen erstreckte sich nun durch ganz Deutschland; freilich waren die Gebiete durch weite Lücken getrennt. Sie bildeten noch lange keinen Staat. Unruhen in Berlin. Leider standen sich zu jener Zeit Lutherische und Reformierte oft feindlich gegenüber; Geistliche predigten gegen Andersgläubige. Als nun Johann Sigismund von der lutherischen zur reformierten Kirche übertrat, da nahmen es die lutherisch gesinnten Brandenburger sehr übel. Sie meinten, er habe das nur getan, damit die reformierten Holländer ihm beiständen. Man glaubte ihm nicht, als er versicherte, er habe es ans Überzeugung getan. In Berlin kam es sogar zu einem Aufruhr. Rohes Volk verübte allerlei Unfug und zertrümmerte die Wohnung eines reformierten Pfarrers. Der Kurfürst aber ließ sich nicht irre machen. Er erklärte, er werde niemand in seinem Glauben stören, er selbst sich aber nicht abhalten lassen, den zu bekennen, den er für den echten halte. 1619—1640 Georg Wilhelm (1619—1640). Auf Johann Sigismund folgte sein Sohn Georg Wilhelm, in der Reihe der hohen- zollernschen Herrscher der schwächste. Das war um so mehr zu beklagen, als seine Regierung in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges fiel, in der ein kraftvoller Herrscher nötig war. Der Kurfürst wünschte, unbeteiligt (neutral) zu bleiben. Allein dadurch verdarb er es mit beiden Parteien. Das Land wurde von den Heeren beider verwüstet. Die Dänen, Ernst von Mansfeld, Tilly, Wallenstein, die Schweden suchten es der Reihe nach schwer heim; sie behandelten die Mark wie ein feindliches Land. Als die Schweden nach dem Tode des letzten Herzogs Miene machten, Pommern, auf das Brandenburg alte Ansprüche hatte, an sich zu reißen, verband sich Georg Wilhelm mit dem Kaiser. Dadurch
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