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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart - S. 39

1903 - Berlin : Nicolai
39 erhielt einen Bestimmten Bezirk (Kanton), aus dem es Rekruten ansheben durfte. Von der Wehrpflicht ausgenommen waren die Söhne der Edelleute und der Bürger in den Städten, die ein sicheres Vermögen von mindestens 6000 Talern aufweisen konnten. Diese Ausnahmen wurden gemacht, weil die Edelleute meist freiwillig eintraten, um Offiziere zu werden, die wohlhabenden Bürgerlichen aber dem Gewerbe nicht entzogen werden sollten. Berlin hatte die Gunst des Königs verscherzt, weil es das Riesenregiment nicht bei sich aufnehmen wollte. Dieses wurde daher anfangs nach Brandenburg, später aber nach Potsdam verlegt. In Berlin wurden daher alle Bürger zu Soldaten ausgehoben. Jeder Berliner Junge erhielt eine rote Binde zugeschickt als Zeichen, daß er in die Liste eingetragen sei. Mit der Zeit wurde milder verfahren. Es währte lange, bis die jungen Leute gern Soldat wurden. Wenn die Zeit der Aushebung kam, flohen manche aus den Dörfern und versteckten sich. Söldner suchten „auszureißen", wo sie konnten. War einer entflohen, so wurde die Lärmkanone gelöst, und die Bauern der Umgegend mußten versuchen, den Deserteur wieder einzufangen. Sorge für die Staatsverwaltung. Um eine größere Einheit in der Verwaltung und ein einheitliches Zusammenwirken aller Beamten herzustellen, setzte der König als oberste Behörde das General - Direktorium ein, dessen allgemeine Leitung in seinen eigenen Händen lag. Für die Räte erließ er eine sehr genaue Dienstanweisung. In den Provinzen wurden Unterbehörden eingerichtet, die den Namen „Kriegs- und Domänenkammern" führten. Auch richtete er die Oberrechnungskammer ein, die alle Einnahmen und Ausgaben des Staates prüfen mußte. Sie befindet sich noch heute in Potsdam. Die Post betrachtete er als das Ol der Staatsmaschine; deshalb legte er auch viele neue Postanstalten an. „Zu einem kultivierten Lande gehören Posten", lautet eine von den vielen eigenhändigen Randverfügungen des Königs, wie sie noch jetzt im Reichspost-Museum (Historische Sammlung) zu finden sind. Sorge für die Rechtspflege. Gleich nach seinem Regierungsantritt hatte der König gesagt: „Die schlimme Justiz schreit gen Himmel, und wenn ich's nicht ändere, so lade ich die Verantwortung auf mich." Besonders forderte der König, unterstützt von dem Kammergerichtspräsidenten von Cocceji, die Beschleunigung
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