Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart - S. 89

1903 - Berlin : Nicolai
89 diese bilden die Stadtverordnetenversammlung. Diese wählt den Magistrat, d. H. den Bürgermeister und die Ratsherren (Stadträte), welche die Stadt verwalten. Jetzt erst gewann der Bürget die rechte Liebe zu feinet Stadt, da er sich ihrem Dienste widmen und ihr Wohl befördern helfen durfte. Auch das Handwerk konnte sich freier regen und entfalten. Hatte bisher nur derjenige das Recht, ein Handwerk zu treiben, der in eine Zunft einer Stadt aufgenommen war, so wurde jetzt dieser Zunftzwang aufgehoben und jedem gestattet, Arbeit zu nehmen, wo er sie fand. (Gewerbefreiheit.) Die sittliche Hebung des Volks. Auf diese Weise wurde das leibliche (materielle) Wohl der Landeskinder befördert, Unzufriedenheit beseitigt, die Liebe zu König und Vaterland gehoben. Aber das Volk wurde auch geistig und sittlich besser. Das Unglück, das es betroffen, führte es wieder zu Gott. Viele, die da gemeint hatten, daß das Glück des Menschen darin bestehe, daß er feine Tage in Wohlleben oder im Genusse von Vergnügungen verbringe, wurden durch die Not des Vaterlandes belehrt, daß wir die Pflicht haben, das Wohl des Landes durch Genügsamkeit und pflichttreue Arbeit zu fördern, daß Trägheit und Laster nicht nur den Einzelnen, sondern auch das Ganze schädigen. Ausgezeichnete Männer wirkten dahin, die Vaterlandsliebe zu erwecken, und das Volk für die Befreiung des Vaterlandes zu begeistern. Es wurde der Tugendbund begründet, der in ganz Deutschland Mitglieder gewann. Es hielt der Philosoph Fichte in Berlin seine berühmten „Reden an die deutsche Nation". Er lehrte, daß die einzelnen Menschen erst besser werden müßten, wenn es um das Ganze besser stehen sollte. Die Liebe zum Guten, die Hingabe an das Vaterland müßten an die Stelle der Selbst- und Genußsucht treten. Mit solchen Männern eröffnete Friedrich Wilhelm die Universität zu Berlin. Dichter, wie Ernst Moritz Arndt, Theodor Körner, Max von Schenkendorf und der Märker Heinrich von Kleist schürten durch feurige Lieder und andere Schriften den Haß gegen die Fremdherrschaft und riefen zur Erhebung gegen sie auf. Arndt und der große Minister Stein wurden von Napoleon geächtet; sie flohen nach Rußland, um den Kaiser Alexander zu kraftvoller Fortsetzung des Kampfes gegen die Franzosen anzufeuern. Unser Schiller erlebte diese Zeit freilich nicht; aber die edle Gesinnung, die aus seinen Werken spricht, teilte sich besonders
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer