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1. Alte Geschichte - S. 22

1904 - Wiesbaden : Kunze
22 liehen Niederlande wie Ägypten, die Babylonier; zwischen dem armenischen Hochland und dem Plateau von Iran, westlich vom Tigris begrenzt, die Assyrier. Das älteste Gemeinwesen unter den Menschen, so viel man weifs, das den Namen eines Staates verdient, hat sich in der N.-O.-Ecke Afrikas, in dem durch den Nil befruchteten, zum Teil durch dessen Ablagerungen erst gebildeten, zwischen der libyschen und der arabischen Wüste gelegenen, westlich und östlich von Bergen eingefafsten Lande Ägypten erhoben, und man glaubt seine Geschichte bis 3900 v.chr. (König Menes) hinauf verfolgen zu können. Am Eingang in das Delta des Stromes liegt Memphis, in dessen Nähe die ältesten Denkmäler, die Pyramiden, stehen, — der Mittelpunkt des sogenannten alten Reichs, eines wohlgeordneten Staatswesens mit durchgreifend monarchischer Verwaltung unter Königen (Pharaonen), deren man bis gegen 2100 2100 v. Chr. 12 Dynastieen zählt. Um diese Zeit erlag das Land einer Invasion von N.-Osten her eindringender syrischer Hirtenstämme, der Hakshasus oder Hyksos: der langen Fremdherrschaft machte eine von Oberägypten (Theben) ausgehende Erhebung nach 1684 längerem Ringen ein Ende um 1684 v. Chr., und Theben wurde Mittelpunkt eines neuen Reichs, dessen Blüte und eigenartiges Volksleben man an den Resten der kolossalen Bauten seiner Hauptstadt und an den Funden der Gräber ermessen und durch die massenhaften Inschriften in Hieroglyphenschrift, deren Entzifferung der Wissenschaft seit 1799 nach und nach und immer vollständiger gelungen ist, im einzelnen bestimmen kann. Die Griechen fassen die Taten der Könige der 18. und 19. Dynastie unter dem glänzenden Namen Sesostris zusammen: ein ägyptisches Weltreich aber hat es nie gegeben; die Eroberungen dieser Fürsten, unter denen Ramses Ii. der bedeutendste gewesen zu sein scheint, waren nach Süden, und auf der ändern Seite nach Syrien gerichtet, nach dessen Besitz einer Art von geschichtlichem Gesetz zufolge alle Herrscher von Ägypten alter und neuer Zeit streben. Hier stiefsen sie in langen Kämpfen, die nach unzähligen Wechselfällen erst im 6. Jahrhundert v. Chr. endigten, mit den Völkern und Mächten semitischen Stammes zusammen. Das Gebiet der Semiten, jenseits der Wüste, die Ägypten und Syrien trennt, liegt zwischen dem Stromgebiet des Euphrat-Tigris im O. und dem mittelländischen Meer im W. Von diesem sind die Süd-semiten, unter denen die Araber die geschichtlich wichtigsten, nur durch ihr gelegentliches Eingreifen in die Geschicke der benachbarten Kulturvölker bemerkenswert und werden erst im 7. Jahrhundert n.chr. durch Muhammed zu einer geschichtlichen Macht. Die West-semiten in Kanaan, dem Land am Meer, bildeten eine Anzahl kleiner Königtümer mit Städten, und unter ihnen gelangten die im „Palmenlande“ zwischen Libanon und Meer sefshaften Phöniker durch ihre zahlreichen Städte, Tyr us, Sidon u. a. und ihre weit nach Westen reichenden Seefahrten und Kolonisationen, ihre grofsartige Handels- und
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