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1. Alte Geschichte - S. 82

1904 - Wiesbaden : Kunze
82 3. Um die Mitte dieses Jahrhunderts 445 wurden die Hindernisse der Heiraten zwischen Patriziern und Plebejern beseitigt, indem festgesetzt ward, dafs Kinder aus solchen gemischten Ehen dem Stande des Vaters folgen sollten (lex Canu-leja), und die Plebejer erhielten allmählich zu den oberen Ämtern Zutritt. Die bei der wachsenden Macht Roms verwickelteren Verhältnisse machten die Errichtung neuer Ämter — die Vermehrung der Schatzbeamten (Quaestores), der Marktmeister (Aediles), das bedeutsame Amt der Censoren mit ihrer Aufsicht über das weite Gebiet der Sitte (regimen morum) notwendig. 4. Der entscheidende Schritt geschah 366 durch die Annahme der licinisch-sextischen Gesetze, welche die wirtschaftliche zugleich mit der politischen Frage lösten. 376 stellten die Tribunen C. Licinius Stolo und L. Sextius die 3 Anträge: 1. dafs die gezahlten Zinsen vom Schuldkapital abgezogen, und der Rest der Schuld binnen 3 Jahren bezahlt werden solle; 2. dafs niemand mehr als 500 jugera Staatsland „öffentlichen Acker“ ager publicus — im Krieg oder sonstwie gewonnenes Gemeindeland, das von dem herrschenden Stande ursprünglich okkupiert, gegen geringe Abgabe benutzt und nach und nach als vererbliches Eigentum behandelt worden war — besitzen dürfe, das übrig bleibende an arme Plebejer ausgegeben werde; 3. dafs der eine der beiden Konsuln stets ein Plebejer sein müsse. Damit waren auch die übrigen höheren Ämter den Plebejern eröffnet: 366 der erste plebeische Konsul, 356 der erste Diktator, 351 der erste Censor, 337 der erste Prätor aus der Plebs und mit dem Jahr 300^ wo dieses Prinzip der Parität auch auf die Priestertümer angewendet wurde, war der Ständekampf zu Ende, der anders als in Griechenland, zwar zu einzelnen Gewalttaten nicht aber zu eigentlich revolutionären Bewegungen geführt hatte, vielmehr in langsamer Arbeit auf gesetzlich-verfassungsmäfsigem Wege durchgeführt worden war. Ii. Die auf sere Geschichte Roms bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts, die dem inneren Kampf einen Teil seiner Schärfe nahm und immer wieder im Kampf der Stände zur Mäfsigung und zu Kompromissen nötigte, vollzieht sich in folgenden Stadien und Ereignissen:
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