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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 26

1887 - Langensalza : Beyer
26 Dritter Abschnitt. Das Frankenreich von seiner Gründung durch Chlodwig rc. Da kam auf das Gebet des Bischofs eine weiße Taube vom Himmel herabgeflogen und brachte ein Fläschchen geweihten Öls; so erzählt'die Sage. — (Die Beschreibung der Taufhaudlung nach „Stacke, Deutsche Geschichte." Verlag von Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig.) So war nun Chlotilden's Herzenswunsch erfüllt; ihr Gemahl war Christ geworden; aber auch das zweite, was sie ersehnt hatte, sollte kommen. Chlodwig führte den Zug gegen die Burgunder aus und schlug diese bei Dijon; doch wurde die Vereinigung Burguuds mit dem Frankenreich erst unter den Söhnen Chlodwig's, die ihm in der Herrschaft folgten, ausgeführt. Über das südliche Gallien herrschten zur Zeit Chlodwig's noch die Westgoten. Auch diesen schönen Teil Galliens fügte er durch einen Sieg über jenes Volk seinem Reiche bei. (1) Chlodwig einigt oas Frankenreich durch Beseitigung seiner Verwandten. Wir haben nun zwar gehört, daß Chlodwig Chr# geworden war; aber es war doch mehr eine äußere Zugehörigkeit zum Christentum; seine Gesinnung war treulos und von heidnischer Grausamkeit. Diese zeigte er so recht gegen seine Verwandten, die noch über einzelne Teile des Frankeulaudes herrschten. Hört, wie er gegen den König Sigbert von Köln verfuhr! Er schickte Boten an den Sohn des genannten und ließ ihm sagen: „Dein Vater Sigbert ist alt und schwach und hinkt aus dem eilten Fuße. Wenn er tot wäre, so würde dir sein Reich zufallen, und meine Freundschaft würde dich dann schützen." Die Worte Chlodwig's erweckten in dem jungen Mann die Begierde, und er trachtete seinem Vater nach dem Leben. Eines Tages ging der Vater über den Rhein, um sich am andern Ufer im Walde zu ergehen. Als er da des Mittags im Zelte schlief, sandte sein Sohn Mörder über ihn, welche ihn ermordeten. Dann schickte der böse Sohn Boten an Chlodwig und ließ ihm sagen: „Mein Vater ist tot, seine Schätze sind jetzt mein. Darum schicke einige von deinen Leuten zu mir, und ich werde ihnen geben, was Du von dem Reichtum meines Vaters zu haben wünschest." Chlodwig schickte seine Gesandten. Als diese anlangten, zeigte ihnen der Königssohn alle seine Schätze. Als er ihnen eine Kiste öffnete und sich über dieselbe beugte, zerschmetterte ihm ein Franke das Haupt, daß er tot niederfiel. Darauf erschien Chlodwig in Köln, lief das Volk zusammen und sprach zu ihm: „Mein Vetter Sigbert ist auf Anstiften feines Sohnes ermordet worden. Dieser aber ist dafür, als er seine Schätze besah, von einem mir unbekannten Manne erschlagen worden. ''Aber ich bin unschuldig daran; ich kann ja nicht das Blut meiner Verwandten vergießen, denn das wäre gottlos. Weil es nun einmal so gekommen ist, so biete ich euch meinen Rat an: wendet euch zu mir und kommt in meinen Schutz!" Als die Kölner Frauken dies vernahmen, riesen sie Beifall, hoben Chlodwig auf den Schild und begrüßten ihn als König. — Chlodwig starb im Jahre 511 und hinterließ sein großes Reich feinen Söhnen, die dasselbe teilten. B. lvort- und Lacherklärungen. 1. Der Name Franken bedeutet „die Freien". Er bezeichnet keinen besondern germanischen Stamm, sondern ein germanisches Völkerbündnis verschiedener Stämme.
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