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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 31

1887 - Langensalza : Beyer
§ 10. Muhammed — die Begründung und erste Ausbreitung des Islam. 31 fried." Als er in den Dienst der römischen Kirche trat, ward sein Name vom Papst in das lateinische „Bonifatins" übersetzt. Solche Latinisierung der Namen war damals schon bei den Geistlichen, wie später bei den Gelehrten gebräuchlich. Die Bedeutung des Namens ist nicht Wohlthäter (benefactor), sondern Wohlfahrt (boni fati). — (@. „Deutsche Geschichte von W- Arnold" — fränkische Zeit, erste Hälfte S. 194. In diesem Werke befindet sich eine eingehende Würdigung der Thätigkeit des Bouisatius S. 185 — 243. Es ist auch sehr ausführlich auf das Verhältnis des Missionars zu Rom eingegangen.) — § 10. Muhammed — die Begründung und erste Ausbreitung des Islam. A. Erzählung, a) Vorbereitung. Der Herr Jesus hatte einst das Wachstum seines Reiches unter einem schönen Bilde dargestellt. Er verglich es mit einem Senfkorn, das ein kleines Samenkorn ist, aus dem aber ein großes Gewächs hervorgehen kann, unter dem die Vögel des Himmels wohuen. So sollte auch sein Reich aus einem unscheinbaren Anfange wachsen und sich ausbreiten. 700 Jahre waren seitdem verflossen, und wir haben gesehen, wie sich sein prophetisches Wort erfüllt hatte. Die römischen Kaiser hatten sich vor dem Christentum gebeugt, unsere Vorfahren, die Germanen, hatten es angenommen, die mächtigen Frankenkönige beschützten es, und fromme Glaubensboten trugen es in das Innere Deutschlands hinein. Aber die Kirche Christi sollte eine streitende bleiben, und noch schwere Kämpfe standen derselben bevor. Ein fremdes Volk kam aus Afrika nach Europa hinüber. Mit Feuer und Schwert verbreitete es eine Lehre, die mit dem Worte Christi nicht übereinstimmte, und sie gaben dem Heiland der Welt nicht die Ehre, die ihm ge- bührt ; der Prophet dieses Volkes, nach dem es sich benannte, hieß Muhammed. b) Das Leben Muhammed s. Die Heimat dieses Mannes war Arabien, wo er in der Stadt Mekka im Jahre 571 geboren wurde. Mekka liegt im südwestlichen Teile Arabiens, im Lande Jemen. Hier wohnte in Städten und Dörfern eine ansässige Bevölkerung, während die weiten Wüstenebenen der arabischen Halbinsel von den wandernden Beduinen, welche ihren Häuptlingen gehorchten, durchstreift wurden. Die Einwohner des Landes verehrten den Erzvater Abraham als ihren Stammvater und hielten sich für Nachkommen dessen Sohnes Jsmael. Viele Araber waren Heiden, doch wohnten auch Juden und Christen auf der Halbinsel zerstreut. In Mekka stand ein Tempel, der allen Arabern als Heiligtum galt, die Kaaba. Hier wurde der schwarze Stein aufbewahrt, welchen Gott dem Abraham durch den Erzengel Gabriel zugesandt haben sollte. Zu diesem Tempel wallfahrteten die Araber. Das war Volk und Heimat Muhammed's. — Sein Vater starb bald nach der Geburt Muhammed's, und auch seine Mutter verlor er schon als Kind. Nun wurde er von einem Oheim, Abu-Taleb, erzogen. Dieser war ein unternehmender Kaufmann, der weite Handelsreisen machte und auch den jungen Muhammed bisweilen mit-
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