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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 35

1887 - Langensalza : Beyer
§11. Karl Martell. — Die Hausmeier im Frankenreich. 35 § 11. Karl Martell. — Die Hausmeier im Frankenreich. A. Erzählung, a) Vorbereitung. Die Muhammedaner waren dort Nordafrika nach Spanien gezogen, hatten das Westgotenreich in der Schlacht bei Xerez gestürzt und drangen bald darauf über die Pyrenäen in das Land an der Loire und an der Rhone ein. 'So waren sie nun an den Grenzen des Frankenreiches angelangt. Und was thaten denn die Frankenkönige, die Nachfolger des mächtigen Chlodwig, um das Christentum zu schützen und die wilden Araber von ihrem weiteren Vordringen zurückzuschrecken? — Die saßen unthätig in ihrem Palaste und füllten die Zeit mit nichtigen Zerstreuungen aus, während draußen an den Grenzen ihres Landes der wilde Kriegsruf erklang. Wir haben früher gelernt, daß Chlodwig sein Land unter seine vier Söhne geteilt hatte. Diese Teilung des Reiches war auch später von seinen Nachkommen fortgesetzt worden, und viel Bürgerkrieg und Blutvergießen, Bruderzwist und Brudermord war daraus entstanden. Zuletzt hatten die entarteten Frankenkönige sich wenig mehr um die Regierung gekümmert, sondern hatten die Sorge für das Reich ihrem obersten Reichsbeamten überlassen. Derselbe führte den Titel „Hausmeier", so viel wie Hausverwalter: denn zunächst war nur die Aussicht über die Hofleute des Königs und die Verwaltung seiner großen Landgüter sein Amt gewesen. Später hatte der Hausmeier auch im Namen des Königs den Heerbann, das fränkische Volksheer, im Kriege angeführt, und endlich hatten die trägen Frankenkönige die ganze Regierungslast aus sie geladen. Und ein Glück für das Reich war es, daß die Hausmeier im Frankenreich zu dieser bösen Zeit kräftige, tüchtige Männer waren, die das Reich zu schützen wußten. b) Karl Martell. Ums Jahr 732 hatte Karl Martell das Amt des Hausmeiers im ganzen Frankenreich. Sein Vater Pippin, von seinem Landgut und seiner Burg bei Lüttich Pippin von Heristall genannt, hatte das Amt nur int Ostreich gehabt, sich aber auch im Westreich dasselbe erzwungen, und es war nun ein Segen für das Reich, daß fein Sohn Karl den Heerbann des ganzen Frankenreiches gegen die Muhammedaner ins Feld führen konnte. Groß war der Schrecken, der vor dem wilden Heer dieser Feinde voranging. Die Kirchen und Klöster hinter ihnen lagen in Asche, die Felder hatten sie verwüstet, und das Volk fürchtete die braunen Wüstensöhne wie eine Herde böser Geister. Andere meinten: „Sie sind zwar Menschen, aber sie beten den Teufel an, der hilft ihnen." Mancher tapfere Krieger im fränkischen Heer bebte vor dem unheimlichen Feinde, aber der unverzagte Feldherr Karl sprach den Seinen Mut ein: „Glaubt nicht die Märchen, die euch von fchwachherzigen Feiglingen erzählt werden, und haltet die Feinde nicht für böse Wesen, die unbesiegbar sind. Es sind Menschen, verwundbar und sterblich wie ihr. Braucht eure tapferen Arme, schwingt wacker eure Schwerter, und der Sieg wird euer sein. Ans, wackere Christen, der Herr des Himmels und der Erde wird mit uns 3*
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