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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 166

1887 - Langensalza : Beyer
166 Sechster Abschnitt. Von dem Auftreten Luther's bis zur Beendigung rc. § 36. Wie das Ordensland Preußen ein evangelisches Herzogtum wird. A. Erzählung, a) Vorbereitung. »Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben? Die Fahne schwebt mir weiß und schwarz voran." So beginnt das Preußenlied, das unsere Landesbrüder am Rhein und an der Memel, in dem ganzen großen Staate, dem wir angehören, singen. Sie alle folgen, wenn das Vaterland in Gefahr ist, und der König ruft, derselben schwarz-weißen Fahne, unter welcher schon so mancher Sieg gewonnen ist. Hören wir nun etwas von dem Lande Preußen, von welchem unser ganzer Staat den Namen erhalten hat. b) Der erste Missionar und Märtyrer im Preutzenlande. Das Laud zwischen Memel und Weichsel wurde ursprünglich von dem Volk der heidnischen Preußen bewohnt. Land und Volk waren schon den alten Griechen und «Römern bekannt, welche von der preußischen Ostseeküste auf dem Wege des Handels den Electron oder Bernstein bekamen. Zu der Zeit, als Otto Iii., der Enkel des ersten deutschen Kaisers Otto's des Großen, im deutschen Reich waltete, kam zu den alten Preußen ein frommer Glaubensbote, der es versuchte, unter ihnen das Christentum zu pflanzen. Er hieß Adalbert und hatte sein Vaterland Böhmen verlassen und sein hohes Bischofsamt aufgegeben, nm dem Wort des Heilandes: „Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker!" in echt apostolischem Eifer Folge zu leisten. Er fand aber unter den heidnischen Preußen 997 in der Nähe der Ostseeküste bei Fischhausen seinen Märtyrertod. Herzog Boleslaw den Polen kaufte später seiueu Leichnam von den Heiden und setzte ihn in einem silbernen Sarge im Dom zu Gnesen bei. An der Stelle, wo der Missionar seinen Tod gefunden hat, steht heute noch auf den Trümmern einer verfallenen Kapelle ein gußeisernes Kreuz. c) Die Eroberung des Preutzenlaudes durch den deutschen Ritterorden. Noch über zweihundert Jahre nach dem Tode des Glaubensboten Adalbert lebte das Volk der alten Preußen im Heidentum dahin. Längst schon waren die angrenzenden Völker der Masovier, Polen und die Bewohner des östlichen Pommerns zum Christentum bekehrt, als die Bewohner des Preußenlandes noch immer im heiligen Wald Romowe ihren Göttern opferten. Südlich von Preußen und östlich von der Weichsel lag das christliche Herzogtum Masovien, das von den heidnischen Nachbarn im Preußenlande viel zu leiden hatte. Da rief der Herzog Konrad in seiner Not den deutschen Ritterorden (f. § 21 A g) zu seiner Hilfe herbei und forderte den damaligen Hochmeister desselben, Hermann von Salza, aus, dieses heidnische Land zu erobern. Kaiser und Papst schenkten dem Unternehmen ihre Gunst und verliehen dem Orden das Land Preußen, das er natürlich erst erobern mußte, zum Eigentum. 1230 sandte der Hochmeister den Landmeister Hermann Balk mit einer kleinen Schar von Rittern und Knappen nach
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