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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 173

1887 - Langensalza : Beyer
§ 37. Der schmalkaldische Krieg. 173 deutender Truppenmacht gegen den Kaiser, der krank in Innsbruck, in Tyrol, darniederlag und nur mit genauer Not der Gefangenschaft entging. Moritz hatte alles mit solcher Schlauheit vorbereitet und ausgeführt, daß er selbst den schlauen und erfahrenen Kaiser überlistet hatte. Derselbe gab nun seinem Bruder Ferdinand den Auftrag, mit den deutschen Gegnern zu unterhandeln und den Frieden mit denselben herzustellen. Ferdinand schloß auch mit den protestantischen Fürsten den Passaner Vertrag 1552, durch welchen Philipp von Hessen seine Freiheit erhielt — Johann Friedrich war bereits seiner Haft entlassen — und den Protestanten eine vorläufige Religionsfreiheit bewilligt wurde. Dieser Vertrag wurde 1555 durch den Religionsfrieden zu Augsburg bestätigt. „Den Bekennern der Augsburger Konfession, den Lutheranern also, wurden freie Religionsübung und gleiche Rechte mit den Katholiken zuerkannt; die Reformierten dagegen blieben ausgeschlossen. Der Grundsatz wurde festgestellt, daß der Fürst zu bestimmen habe, welche Religion seine Unterthanen haben follten. Wollte ein Unterthan sich zu der Religion seines Landesherrn nicht bekennen, so durfte ihm die Auswanderung nicht verwehrt werden. Das war also für das deutsche Volk eine sehr geschmälerte Religionsfreiheit; sie kam nur den Fürsten zu gut." — Auch wurde bestimmt, daß die geistlichen Fürsten, also z. B. die Bischöfe, die zur Reformation übertraten, ihr Amt aufgeben und ihr Land verlieren sollten. So durfte also fürderhin kein geistlicher Besitz in ein weltliches Fürstentum verwandelt werden, wie es z. B. 1525 in Preußen durch Albrecht von Anfpach geschehen war. Man nannte diese für die Protestanten recht böse Bestimmung, deren Annahme dieselben auch verweigerten, den geistlichen Vorbehalt. — B. Geographisches. 1. Schmalkalden gehört jetzt zur Provinz Hessen-Nassau und liegt am südwestlichen Abhang des Thüringer Waldes, nicht weit von der Werra. 2. Trient, an der Etsch, im südlichen Teil von Tyrol, früher die Hauptstadt von Welsch-Tyrol. 3. Ingolstadts Festung auf dem linken Donau-Ufer, östlich von der Mündung des Lech. 4. Mühlberg liegt im Regierungsbezirk Merseburg, rechts an der Elbe, an der Grenze des Königreichs Sachsen. 5. Innsbruck, in Nord-Tyrol, zu beiden Seiten des Inn gelegen. 6. Kurfürstentum und Herzogtum Sachsen. 1485 wurde Sachsen unter die beiden Söhne Friedrich des Sanftmütigen, Ernst und Albert, geteilt. Von diesen beiden Prinzen stammten die beiden Linien: die ältere, ernestinische, die Kurlinie, die in Wittenberg residierte; und die jüngere, albertinische, welcher das Herzogtum Sachsen mit den Hauptstädten Dresden und Leipzig gehörte. (S. Kiepert-Wolsf, 2. Aufl., Karte 27 und Atlas von Putzger, 7. Aufl., Karte 23.) C. Merkstoffe zur sicheren Linprägung. 1. Nach dem Reichstage zu Augsburg wird von protestantischen Ständen zu Schmalkalden ein Bündnis zum Schutze ihrer Religionsfreiheit geschlossen. 2. 1545 beruft der Kaiser und der Papst ein Konzil zu Trient, welches die Protestanten zu besuchen verweigern.
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