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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 264

1887 - Langensalza : Beyer
264 Achter Abschnitt. Friedrich Ii., der Große, von 1740—1786. Friedrich Ii. Frieden, gab ihm das von Rußland eroberte Ostpreußen zurück, ja befahl sogar, daß Czernitschew, der in Schlesien stand, mit seinem Heere zu Friedrich stoßen sollte. Auch vermittelte Peter Iii. den Frieden zwischen Schweden und Preußen. Friedrich wollte int Sommer 1762 gerade die Österreicher bei Burkersdorf angreifen, wobei die -Russen ihn unterstützen sollten, da kam die niederschmetternde Nachricht, daß Peter Iii. von seiner Gemahlin Katharina entthront und bald darauf von einigen russischen Edelleuten ermordet worden sei. Die neue Kaiserin befahl nun ihrem General, Friedrich zu verlassen. Der König aber bat Czernitschew, den Befehl noch einige Tage geheim zu halten, bis die Schlacht bei Burkersdorf entschieden sei. Der russische Feldherr, ein Verehrer und Bewunderer Friedrichs Ii., erfüllte seine Bitte und zwang die Österreicher, einen Teil ihres Heeres gegen die Russen aufzustellen, wahrend der König am 21. Juli den anderen Teil des feindlichen Heeres bei Burkersdorf schlug. Erst nach der Schlacht zog Czernitschew ab. Die Kaiserin Katharina Ii. brach den Frieden mit Friedrich Ii. nicht; denn sie sah ein, daß es Rußland nicht zum Vorteil gereiche, wenn es Österreich gegen Preußen unterstütze. Friedrich Ii. eroberte nach dem Siege bei Burkersdors auch die wichtige Festung Schweiduitz wieder, während sein Bruder Heinrich in Sachsen glücklich kämpfte. Derselbe hatte im Herbst 1762 mit Seydlitz die Reichsarmee bei Freiberg geschlagen. Darauf zogen preußische Streifscharen durch Süddeutsch-laud bis zur Donau und legten den Ländern, die sich an dem Reichskriege gegen Friedrich beteiligt hatten, schwere Kriegszahlungen auf. Infolgedessen wünschten dieselben schleunigst den Frieden herbei. Am Ende des Jahres 1762 trat auch Frankreich, das zu derselben Zeit, in welcher der siebenjährige Krieg in Deutschland wütete, mit England um den Besitz seiner nordamerikanischen Kolonieen gekämpft hatte, vom Kriege zurück und schloß mit England einen vorläufigen Frieden. Nun blieb Österreich und Sachsen allein im Kampf gegen Friedrich Ii. übrig. Nachdem Maria Theresia im Bunde mit halb Europa es vergeblich versucht hatte, Friedrich Ii. zu besiegen, durste sie nicht hoffen, nun allein mit Sachsen den Held zu bezwingen. Sie schloß daher, nebst Sachsen, mit Friedrich am 18. Februar 1763 den Frieden zu Hubertsburg, in welchem die früheren Friedensschlüsse zu Breslau und Dresden bestätigt wurden. e) Des Königs Friedens- und Siegesfeier. Als Friedrich Ii. aus dem siebenjährigen Kriege zurückkam, begab er sich sogleich nach Charlottenburg, ließ hier unverzüglich seinen Konzertmeister Benda zu sich rufen und trug ihm auf, die Orgel in der Schloßkapelle, welche von dem Feinde verdorben worden war, innerhalb vier Tagen wiederherstellen zu lassen. Der Orgelbauer fand aber die Orgel so verwüstet, daß er sie in einer so kurzen Zeit nicht wieder in Gang bringen konnte. Benda stattete dem König hiervon Bericht ab und erhielt von ihm die Antwort, er möchte die Orgel nur so lassen und zu einer gewissen Stunde das Tedeum in der Schloßkapelle aufführen. Musiker und Sänger begaben sich in die Kapelle und vermuteten den ganzen Hofstaat. Aber der König erscheint allein, fetzt sich nieder, winkt, und die Musik nimmt ihren Ansang. Als die Singstimmen
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