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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 289

1887 - Langensalza : Beyer
§ 67. Napoleon Bonaparte. 289 Von Brienne kam er auf die Militärschule nach Paris, wo er seine Vorbereitung auf den Soldatenberuf fortsetzte. In dem Jahre, als Frankreich zur Republik erklärt wurde, hatte er bereits seine militärische Laufbahn begonnen und war Hauptmann in der französischen Armee. Die Revolution war das rechte Fahrwasser für energische, rücksichtslose und begabte Leute; -as erkannte Napoleon, dessen Herz ganz von Ehrgeiz und Herrschbegierde erfüllt war, und schloß sich den schroffsten Revolutionsmännern an. Zum erstenmale zeichnete sich der junge Napoleon vor Toulon aus, wo die Königs-freunde mit Unterstützung der dort gelandeten Engländer den Sohn Ludwigs Xvi. zum Könige ausgerufen hatten. Die Tapferkeit und Umsicht ties jungen Bonaparte trug viel zur Einnahme und Unterwerfung dieser Stadt, welche von der republikanischen Regierung hart gezüchtigt wurde, bei. Napoleon Wurde bald darauf durch die Ernennung zum General ausgezeichnet. Er war erst 24 Jahre alt, als er zu dieser hohen militärischen Würde gelangte. Was konnte nicht noch alles aus diesem Manne werden! Nach dem Falle des grausamen Robespierres verlor auch Napoleon die Gunst der an der Spitze des Staates stehenden Revolutiousmänner und mußte eine Zeitlang ins Gefängnis wandern. Bald aber brauchte man den kühnen Mann wieder, als im Jahre 1795 in Paris ein Aufstand gegen die damalige republikanische Oberbehörde Frankreichs von den Feinden derselben erregt wurde. Drohend stürmte^, die bewaffneten Volkshaufen nach dem früheren Königspalast, wo jetzt der republikanische Rat seine Sitzungen hatte. Da erhielt Napoleon den Befehl, dieselben zurückzutreiben. Er ließ kaltblütig eine Anzahl Kanonen auffahren und schoß mit Sprengkugeln die Aufständischen zusammen. Dadurch schlug er den Aufstand nieder und verdiente sich dadurch den Dank der Männer, die damals in Frankreich die Herrschaft hatten. Im Aahre 1796 erhielt Napoleon den Oberbefehl über die Armee, welche gegen Österreich gerüstet war, und die den Feldzug gegen diese Macht in Italien führen sollte. Nun hatte Napoleon zum erstenmale Gelegenheit, sein Feldherrngenie zu zeigen und zugleich sich die Anhänglichkeit und das Vertrauen eines Heeres zu erwerben, das ihm später zur Erreichung seiner herrschsüchtigen Pläne dienen konnte. Schlag auf Schlag schlug er die Feinde, eroberte die ganze Lombardei und vergrößerte sein Vaterland, die Republik Frankreich, durch neue Gebiete. Er hatte große Beute in diesem Kriege gemacht, und viele Kunstschätze aus Italien, dem Lande der Kunst, nach Paris geschickt. Im Jahre 1798 sehen wir den jungen, jetzt erst achtnndzwanzigjährigen Feldherrn noch ein viel weitergehendes, noch bedeutend schwierigeres und gefahrvolleres Unternehmen beginnen: er zieht mit einer Kriegsflotte nach dem Wunderland der Pharaonen, nach Ägypten. Hier schlug er in der Nähe der Pyramiden ein türkisches Heer und zeigte auch in dem heißen Afrika unter ungewohnten und ungeahnten Schwierigkeiten seine Tapferkeit und Umsicht. Als er aber von der Unzufriedenheit des französischen Volkes über die schlechte republikanische Regierung hörte, verließ er Ägypten und eilte schleunigst nach Paris; denn er wußte, daß nun seine Zeit gekommen war. Mit Gewalt änderte er die Verfassung Frankreichs und ließ die widerstrebenden Abgeordneten des französischen Volkes durch seine Grenadiere mit gefälltem Bajonett auseinander treiben. Darauf wurde die Regierung drei Konsuln, Hoffmann's Geschichtsunterricht. 19
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