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1. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 419

1887 - Langensalza : Beyer
Der deutsch-französ. Krieg 1870/71. § 92. Die Wiederherstellung d. deutsch. Reiches rc. 419 Fürs Vaterland zog in das Feld Mit Deutschlands ganzem Heer? wer ist es, der vom Vaterland Den schönsten Dank empfing? vor Frankreichs Hauptstadt siegreich stand Und heim als Kaiser ging? Du edles Deutschland, freue dich, Dein König, hoch und ritterlich, Dein Wilhelm, dein Wilhelm, Dein Kaiser Wilhelm ist's!" (Koffmann von Kallerstesen.) Als unser König ins Feld zog, konnte er als oberster Kriegsherr sich an die Spitze des ganzen deutschen Heeres stellen. Der Kieg gegen Frankreich rief alle deutsche Stämme ins Feld und brachte ihnen zum Bewußtsein, daß allein Einigkeit Deutschland stark mache. Alle Herzen freuten sich der schönen Waffenbrüderschaft zwischen den Norddeutschen und den deutschen Staaten des Südens und wünschten, daß ein dauernder Bund dieselbe beschließen und krönen möge. Dieser Wunsch wurde aufs beste erfüllt durch die Wiederaufrichtung des deutschen Kaisertums. Als König Wilhelm nach Deutschland heimkehrte, wurde er überall mit Jubel als deutscher Kaiser begrüßt. b) Die Vorbereitung zur Erneuerung des deutschen Kaiserreichs. Noch während die Kanonen donnerten und deutsche Kraft auf französischen Feldern die letzten Siege gewann, hatte Fürst Bismarck, der Kanzler des norddeutschen Bundes, im großen Hauptquartier des Königs zu Versailles mit den Bevollmächtigten der deutschen Südstaaten die Verträge geschlossen, durch welche alle deutschen Staaten unter Führung Preußens zu einem einzigen Reiche verbunden wurden. An der Spitze desselben sollte Preußens König stehen. Derselbe erhielt in den ersten Tagen des Dezember 1870 von König Ludwig Ii. von Bayern ein Schreiben, in welchem letzterer König Wilhelm ersuchte, neben dem deutschen Reich auch die deutsche Kaiserwürde wieder herzustellen und mit Zustimmung der deutschen Fürsten den Kaisertitel anzunehmen. Mit der Stimme der Fürsten vereinigte sich auch der Wunsch des deutschen Volkes. Am 18. Dezember erschien eine Anzahl von Abgeordneten des norddeutschen Reichstages in Versailles und richteten im Namen desselben die nnterthänige Bitte an den König, daß er die deutsche Kaiserkrone annehmen möge. In dem betreffenden Schreiben, welches die Vertreter des Reichstages Sr. Majestät überreichten, heißt es: „Vereint mit den Fürsten Deutschlands naht der Norddeutsche Reichstag mit der Bitte, daß es Ew. Majestät gefallen möge, durch Annahme der deutschen Kaiserkrone das Einigungswerk zu weihen. Die deutsche Krone aus dem Haupte Ew. Majestät wird dem wieder ausgerichteten Reiche deutscher Nation Tage der Macht, des Friedens, der Wohlfahrt und der im Schutze der Gesetze gesicherten Freiheit eröffnen." An der Spitze dieser Gesandtschaft, welche die Ehre hatte, am 18. Dezember von dem Könige in Versailles feierlich empfangen zu werden, stand der Geh. Rat Dr. Simfon, derselbe, welcher schon einmal, im Jahre 1849, mit den 27*
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