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1. Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 5

1911 - Breslau : Handel
Bei Sedan wurde der französische Kaiser Napoleon gefangen genommen. Das geschah am 2. September 1870. Zum Andenken daran feiern wir den Sedantag. Nach der Schlacht bei Sedan zog der Kronprinz mit seiner Armee r.nch Paris und belagerte es. In den Kriegen war der Kronprinz tiug und tapfer. Sein Vater ernannte ihn deshalb zum General-Feldmarschall. Bei den Soldaten hieß er nur „Unser Fritz". 4. Der Kronprinz als Kinderfreund. Kronprinz Friedrich Wilhelm hielt sich gern auf seinem Gute Bornstedt bei Potsdam auf. Seine Kinder erzog er einfach und streng. Sie spielten gern mit den übrigen Kindern des Gutes. Jedes Jahr gab der Kronprinz den Kindern Bornstedts ein Fest. Auf dem Festplatze waren Stangen aufgestellt. Daran hingen allerlei Geschenke (Handschuhe, kleine Flinten, Geldbeutel u s. w.). Wer hinaufkletterte, konnte sich ein Geschenk nehmen. Die Mädchen spielten Blindekuh, Topfschlagen und Reifenwerfen. Auch sie erhielten Geschenke. Alle Kinder wurden mit Kuchen und Kaffee bewirtet. Sorge für Kunst und Gewerbe. Künstler und Gelehrte wurden von dem kronprinzlichen Paare hoch geehrt. Ost veranstaltete der Kronprinz Gewerbe- und Kunstausstellungen. Er unterstützte auch die Fortbildungsschulen sür junge Handwerker. Hier erschien er oft zu den Prüfungen und verteilte Belohnungen für gute Arbeiten. — Die Volksschulen besuchte er ebenfalls. Ja, einmal hat er sogar in der Schule zu Bornstedt selbst unterrichtet, weil der Lehrer zu seiner todkranken Mutter gereist war. Weitere Reisen. Der Kronprinz mußte seinen alten Vater oft vertreten. Im Aufträge seines Vaters reiste er nach der Türkei, nach Palästina, Italien, Spanien und Rußland. In Rom besuchte er auch den Papst. 5. Regierung, Krankheit und Tod. In der letzten Zeit seines Lebens litt der Kronprinz an einer schweren Halskrankheit. Um gesund zu werden, reiste er nach Italien. Er hielt sich dort in San Remo (am Meerbusen von Genua) auf. Aber es half ihm nichts. Als sein Vater starb, kehrte er nach Deutschland zurück. Den Ärzten, die ihm von der Reise abrieten, sagte er: „Und wenn ich unterwegs sterben müßte, ich kehre doch zurück." Am 9. März 1888 trat er die Regierung an. Er nannte sich als Kaiser Friedrich Iii. Seine Krankheit verursachte ihm große Schmerzen. Er ertrug sie aber geduldig. Zuletzt konnte er nicht mehr sprechen. Da schrieb er eines Tages seinem Sohne Wilhelm (unserm jetzigen Kaiser) auf ein Blatt: „Lerne leiden, ohne zu klagen." Friedrich Iii. hat nur 99 Tm;e regiert. Er starb am 15. Juni 1888 und ruht in der Friedenskirche zu Potsdam. Sein Wahlspruch war: „Furchtlos und beharrlich." Wir können von ihm Geduld im Leiden und treue Erfüllung unserer Pflichten lernen.
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