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1. Erziehender Geschichtsunterricht - S. 205

1912 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
205 tchtiges Fechten und Schwimmen und Turnen und Wandern, durch deutsche Lieder und deutsche Freundschaftstreue sich untereinander stark und mutig machen und das ganze deutsche Volk begeistern, da es doch einen deutschen Kaiser whlen und dann auch eine deutsche Volksversamm-lung grnden mchte, wo das deutsche Volk mit seinem deutschen Kaiser zusammen regieren und die Gesetze machen sollte. Sie hatten auch Ab-zeichen, die sie trugen und woran sie sich untereinander erkennen wollten. Ihr habt gewi schon Studenten mit ihren bunten Mtzen gesehen. Solche Mtzen hatten sie damals auch, und zwar hatten sie die alten Farben des Deutschen Reichs gewhlt, die waren schwarz-rot-gold. Da hatten sie rote Mtzen auf dem Kopf, die hatten unten einen schwarz-goldenen Streifen, und um die Brust hatten sie ein schmales Band ans drei Streifen gelegt, und die Streifen waren auch wieder schwarz, rot und gold. Dadurch wollten sie zeigen, da die Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs ihr oberstes Ziel sein sollte. Da hatten sie nun ein Fest auf der Wart-brg gefeiert, da hatten sie allerlei heftige Reden gefhrt und auch ein paar Jugendstreiche ausgefhrt, aber doch ernsthaft gelobt, da sie fr die deutsche Einigkeit und die deutsche Freiheit kmpfen wollten, und hatten dann alle zusammen das heilige Abendmahl genommen. Einige waren aber doch unter ihnen, die konnten sich in ihrer Begeisterung gar-nicht halten, ja einer wurde bald darauf wirklich geradezu verrckt vor Wut, da die Fürsten immer noch keinen deutschen Kaiser whlen wollten; und als ein ganz alberner Lustspieldichter der die treuen Burschen, die so sehr nach deutscher Einigkeit und Freiheit trachteten,, seine Witze ge-rissen und sie lcherlich gemacht hatte, da scho dieser verrckte Student ihn tot. Als das der König Friedrich Wilhelm Iii. hrte, kriegte er doch einen Schreck und dachte: Metternich hat wahrhaftig Recht. Nun fangen sie auch schon an zu morden, und wenn ich ihnen nachgebe, dann wird es noch dahin kommen, da der Pbel solche Greuel verrichtet, wie Robespierre und seine Schandgesellen in Paris verrichtet haben." Und obgleich er das Versprechen gegeben hatte, er wollte eine Volksvertre-tnng grnden und die Gesetze mit ihr zusammen geben, und obgleich die sddeutschen Fürsten, Bayern und Wrttemberg und Baden und Hessen und andere wirklich solche Versammlungen einrichteten, hielt er sein Ver-sprechen nicht, sondern sing an, gegen sein Volk ganz streng zu werden. Er gebot, da die deutsche Burscheuschaft aufgelst werden sollte, und kein Student sollte mehr die schwarz-rot-goldenen Farben tragen, sondern wer das tat, der galt wie ein Aufrhrer und Hochverrter. Und es
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