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1. Erziehender Geschichtsunterricht - S. 292

1912 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
292 den Gedanken gewhnt, da sie einen Kaiser haben mten, wenn sie ganz groß und ganz stark und ganz glcklich sein wollten und alle Feinde unter ihren Fen haben. Und weil er zugleich berallhin das Christentum ge-tragen hat, haben die Deutschen es gehalten und geglaubt, da das deutsche Volk und die christliche Religion zusammen gehren. Und so wute die ganze Welt, da der Deutsche Kaiser der mchtigste Herrscher aus Erden sei. Selbst der Kalif von Bagdad, Harun al Raschid, verehrte Karl den Groen und schickte ihm Araber in ihren goldgestickten Seidenkleidern, mit Elefanten und Kamelen, Negern und Affen zum Geschenk, um ihm seine Freundschaft zu beweisen. Und als er 814 starb, blieb sein groer Name doch fr alle Zeit lebendig. Wenn spter die Leute sagen wollten, da die Zeiten wieder gut wrden, dann sagten sie: Es ist, als wenn Kaiser Karl wiederkme." Wenn die Reben am Rhein reichliche Frchte getragen hatten, dann sagten sie: Karl ist zu Aachen aus seiner Gruft gestiegen und hat sie gesegnet." Und selbst die Slawen, die er so mchtig nieder-gehalten hatte, bewunderten ihn der das Grab hinaus. Wir nennen den hchsten Herrscher nach dem rmischen Feldherrn Caesar, Kaisar, Kaiser. So haben auch die Polen und Litauer fr den hchsten Herrscher den Namen eines einzelnen Mannes genommen. Aber sie nennen ihn nicht Cesar oder Zar, wie die Russen sagen, sie nennen ihn auch nicht Kaiser, sie nennen ihn Karl. 12. Heinrich I. 1. Der Verfall des Karolingischen Reiches. Der Kaiser Karl war noch nicht lange gestorben, da fing sein Reich schon wieder an zu verfallen. Das kam ja bald, da die westliche Hlfte sich von der stlichen trennte, und das war auch gut. Denn in der westlichen Hlfte redeten die Leute garnicht mehr deutsch, sondern sie fingen an, französisch zu reden, und daran kann man sehen, das von den Rmern aus viel lateinisches Blut in dies Volk geflossen war, denn die lateinische und franzsische Sprache sind sich sehr hnlich. Man kann es damit vergleichen, wie die hochdeutsche Sprache der plattdeutschen hnlich ist. Und das zeigt uns denn, das die Bewohner von Frankreich garnicht mehr wirklich Brder der Bewohner von Deutschland waren, da sie garnicht mehr zu den deutschen Brdern gehrten, denn wir haben ja gleich am Anfang gelernt, da es vor allem die Muttersprache ist, wodurch die Menschen eines Volkes zu Brdern werden. Und da die Menschen in einem Staat alle fr einen Mann stehen und sich gemeinsam die Feinde vom Halse halten und sich
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