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1. Erziehender Geschichtsunterricht - S. 360

1912 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
360 obersten Feldhauptmann der Reichstruppen. Und da war auf der groen Kirchenversammlung zu Konstanz 1415 in demselben Jahre, als Friedrich Kurfürst wurde, eine andere wichtige Sache passiert, die brachte schreck-liche Kriege der das deutsche Land und auch der die Mark Branden-brg. Da war nmlich in Prag, in der Hauptstadt von Bhmen, ein Priester jund Professor aufgetreten, der hie Hieronymus Hu, der hatte viel gegen die Unsitten gepredigt, die in der Kirche eingerissen waren. Er fand es sndhaft, da dem Volk soviel Wundergeschichten erzhlt wrden, die ja doch Inicht wahr wren, so von dem heilgen Blut in Wilsnack, wo aus einer Hostie Blut getropft sein sollte. Er meinte auch, die Priester, von dem Papst und den Bischfen an bis nach unten herunter, sollten nicht soviel nach Geld und Herrschaft verlangen und mehr das arme Leben Jesu und der Apostel nachahmen, denn der habe doch auch gesagt, sein Reich sei nicht von dieser Welt. Als nun gar der Papst gegen seinen Feind, den König von Neapel, einen Kreuzzug predigte und jedem Christen, der dafr Geld bezahlte, zur Belohnung Abla seiner Sndenstrafen versprach, da sagte Hu, Gottes Barmherzigkeit kann man nur durch Frmmigkeit erlangen, aber nicht durch Geld. Und so wollte er auch, die Priester sollen beim Heiligen Abendmahl den Christen nicht blo das Brot geben, wie in der katholischen Kirche eingefhrt ist, wo der Wein nur vom Priester getrunken wird, sondern auch den Kelch, weil der Herr Jesus doch bei dem Kelch gesagt habe: Nehmet hin und trinket alle daraus." Da hatte nun der Papst ihn in den Bann getan, aber die Bhmen hatten zu ihm gehalten, und er hatte weiter gepredigt. Als nun die Kirchenversammlung zu Konstanz vor sich ging, wo auch der Papst und alle Kirchenfrsten hinkamen, da luden sie auch Hu dorthin, er sollte wegen seiner Lehre verhrt werden und ein Urteil bekommen. Der Kaiser Sigismund versprach ihm freies Geleit, d. h. er sollte heil nach Konstanz und von Konstanz wieder zurck nach Bhmen kommen. Aber kaum war er in Konstanz, da wurde er ins Gefngnis geworfen und bald darnach als Ketzer ffentlich verbrannt. Da brach denn nun in Bhmen ein Volksaufstand los, weil der Kaiser sein Wort gebrochen und die Bischfe und Fürsten den geliebten Hu so schmhlich und heim-tckisch ums Leben gebracht htten. Die Bhmen fingen einen Krieg an, der an 20 Jahre in Deutschland gehaust hat. Zuletzt wurden sie so wtend, da fingen sie an zu morden und zu brennen, und kein Heer konnte ihnen standhalten. Und weil doch der Kurfürst von Brandenburg zum Reichsfeldhauptmann ernannt worden war, so hausten sie in der
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