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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 168

1883 - Berlin : Hofmann
168 zwingen. Pltzlich erscholl Trompetengeschmetter, und einziehende Reiter befreiten Ferdinand aus seiner Bedrngnis. Die Bhmen aber erklrten nun Ferdinand fr den Erbfeind des evangelischen Glaubens und den Sklaven der Jesuiten", setzten ihn ab und whlten dafr Friedrich v. d er Pfalz zum Könige. Der eitle, schwache Mann nahm die gefhr-liche Krone an, wie man sagt, auf Drngen seiner Gemahlin Elisabeth, einer Tochter des englischen Knigs Jakob I., und seines Hofpredigers. Whrend die Krnung mit verschwenderischer Pracht vor sich ging, rckte die Liga unter Maximilian v. Bayern heran; von der Union aber wurde Friedrich im Stiche gelassen. Nur Ernstvonmansseld und der wilde Christian von Braun schweig, der sich Gottes Freund und der Pfaffen Feind" nannte, zogen den Degen fr ihn. Auf dem weienberge beiprag erlitt Friedrichs Heer nach einstndiger Schlacht eine gnzliche Niederlage (1620). Die Hiobspost traf ihn an der reichbesetzten Tafel. Mit kopfloser Hast floh der Winterknig" und lie sogar Krone und Zepter zurck. Er irrte, von der Neichsacht getroffen, von Land zu Land und starb endlich auf fremder Erde. Nur einen Winter hatte sein Regiment in Bhmen gedauert, und doch lange genug, um sich die Liebe des Volkes zu verscherzen. Die Pfalz und die Kurwrde erhielt sein Besieger Maxvonbayern (1623). Das besiegte Bhmen erfuhr das hrteste Los. Der Majesttsbrief wurde zer-schnitten; die Jesuiten kehrten zurck; die evangelischen Prediger wurden verjagt, des Kaisers Gegner unter Martern hingerichtet oder eingekerkert und ihrer Gter beraubt; das Volk mute zum Katholizismus zurckkehren. 3. Die dnische Kriegsperiode (162430). Mansfeld und Christian von Braunschweig setzten den Krieg in Deutschland fort. Fast immer auf dem Fue folgte ihnen der Ligafeldherr Tilly, ein ernster, uneigenntziger, enthaltsamer, strengkatholischer Mann. Da er Norddeutschland bedrohte, so whlte der niederschsische Kreis den Dnenknig Christian Iv. zum Kreisobersten. Weil sich der Kaiser auch von Bethlen Gabor, dem Fürsten Siebenbrgens, bedroht fah, so berief er Albrecht v. Wallenstein (Waldstein) zum Feldherrn. Dieser stammte aus einem evangelischen Adelsgeschlechte in Bhmen und wurde, nachdem er eine wilde Jugend verlebt hatte, in seinem 14. Jahre in eine Jesuitenanstalt zu Olmtz gebracht, wo er zur katholischen Kirche bertrat. Seine erste Gattin starb bald und hinterlie ihm ein groes Vermgen, das er durch billigen Ankauf von 60 Gtern vertriebener Protestanten vergrerte. So konnte er sich erbieten, dem Kaiser ein Heer von 40 000 Mann auf eigene Kosten zu stellen. Der geldarme Kaiser sagte gern Ja und machte ihn zum Herzog von Friedland. Bei dem Schall seiner Werbetrommeln strmten die Soldaten aus allen Teilen Deutsch, lands herbei, denn Wallenstein zahlte gut und gestattete den Soldaten in Feindesland alle Willkr. Bei Vergehen gegen den Dienst herrschte er dagegen kurz: Lat die Bestie hngen!" Wallenstein war mig und-
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