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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 170

1883 - Berlin : Hofmann
sondern betet von rechtem Herzen. Je mehr Betens, je mehr Sieg!" Den Soldaten verbot er jede Plnderung und lie tglich Gottesdienst mit ihnen halten. Die evangelischen Fürsten verweigerten aus Furcht vor dem Kaiser und aus Eifersucht gegen den Fremdling jedes Bndnis, ja verwehrten ihm den Durchzug. Als auch sein Schwager Georg Wilhelm von Brandenburg zgerte, ihm Spandau zeitweilig einzurumen, da zwang er ihn zum Bunde, indem er Kanonen auffahren lie, damit diese das entscheidende Wort sprchen. Whrend sich die Unterhandlungen mit Sachsen in die Lnge zogen, schlo Tilly die reiche und tapfere Stadt Magdeburg ein. Gustav schickte ihr den Oberst Falkenberg zu Hilfe; ehe er aber selber kommen konnte, ereilte die Stadt das traurigste Geschick. Durch die Einstellung der Feindseligkei-ten und die Nhe der Schweden war die Brgerschaft sicher gemacht worden. Da wurde die Stadt den 20. Mai 1631 durch Tilly und Pappenheim berrumpelt und nach tapferer Gegenwehr erobert. Die Einwohner wurden niedergemetzelt oder grenzenlos mihandelt und die Huser ausgeplndert. In der Verwirrung brach eine entsetzliche Feuersbrunst aus und legte die Stadt in Asche; 30 000 Menschen kamen um, und nur der Dom mit den hinein Geflchteten wurde gerettet. Auf die Bitte um Schonung soll Tilly gesagt haben: Der Soldat will fr seine Mhe auch etwas haben!" Einen Befehl zur Zerstrung der Stadt kann er nicht gegeben haben, da er ja durch den Untergang der Stadt einen wichtigen Sttzpunkt verlor; die Greuelthaten der zuchtlosen Sol-dateska hat er aber auch nicht zu verhindern gesucht. Der Ursprung des Feuers bleibt in Dunkel gehllt. Es scheint, da Pappenheim im Anfang des Kampfes einige Huser anznden lie, um die Gegner zu ver-wirren und durch das Lschen vom Kampfe abzuziehen. Das Feuer soll dann Pulverminen entzndet haben, die Falkenberg durch die Stadt hatte legen lassen. Pappenheim meldete dem Kaiser, da nach Trojas und Jerusalems Eroberung kein grerer Sieg erhrt worden". Das Ent-setzen der Magdeburgs Geschick machte endlich die evangelischen Fürsten anderen Sinnes, und sie verbanden sich nun mit Gustav Adolf. Bei Breitenfeld in der Nhe Leipzigs trafen die Heere aufeinander, und trotz der voreiligen Flucht der Sachsen errang Gustav Adolf einen vollstndigen Sieg (1631) und trieb in ununterbrochenem Siegesfluge die Kaiserlichen vor sich her durch Franken, die Rheinlands und Bayern, während die Sachsen Prag einnahmen. Am L e ch suchte Tilly dem Sie-ger den Ubergang zu wehren, aber eine Kanonenkugel zerschmetterte sein Knie. In einer Snfte trug man den Siegerin 36 Schlachten nach Ingolstadt, und hier starb er mit der Mahnung: Wahret Negensburg wohl, sonst stehen Kurhut und Kaiserkrone auf dem Spiel!" Gustav Adolf aber nahm Mnchen ein. In solcher Bedrngnis wandte sich der Kaiser an Wallenstein und bat den stolzen Mann instndig um Hilfe. Endlich lie sich dieser her-
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